Meine private Unfallversicherung und die gegnerische Haftpflichtversicherung haben gezahlt, zusammen rund 675.000 Euro. Mit den darin enthaltenen rund 165.000 Euro (plus Zinsen) Schmerzensgeld der gegnerischen Haftpflichtversicherung habe ich mehr bekommen als viele andere mit wesentlich schwereren Behinderungen. Ich kann also sehr dankbar sein. Bin ich auch.
Gerade heute habe ich in der Zeitung unter der Überschrift „Wieviel ist ein Leben wert?“ gelesen, dass eine andere Rollstuhlfahrerin in Hamburg 7.5 Millionen Euro von einer Versicherung fordert. Sie ist, dem Bericht zufolge, erheblich stärker betroffen als ich. Aber dennoch: Ich glaube nicht, dass daraus etwas wird.
Aber zurück zu meiner Sache: Der Verfahrenspfleger hat nun in den Raum gestellt, dass man einen Vermögensverwalter beauftragen könnte, der das Geld für ein teures Gehalt gewinnbringend anlegt. Letztlich bringt einem das aber nichts. Entweder gibt es ein Risiko bei der Anlage – oder möglicherweise höhere Zinsen werden durch sein Gehalt aufgefressen. Er empfiehlt, es in verschiedenen Paketen anzulegen, die jeweils zu 100% gesichert sind. Das heißt: Geht die jeweilige Bank pleite, gibt es die Kohle trotzdem zurück.
In mehreren Paketen deswegen, damit gute Laufzeiten abgeschlossen werden können und trotzdem, wenn ich vorher an einen Teil des Geldes muss (warum auch immer), nicht sofort alle Zinsen verliere. Bei dem besten Anlagemodell bringt mir das pro Monat einen Zinsertrag von rund 2.150 Euro. Das ist mehr als ich je erträumt hätte. Ich denke, so werden wir das machen.
Ein Gedanke zu „Wieviel ist ein Leben wert?“
7,5 Mio in Deutschland kann ich mir auch kaum vorstellen. Derartige Summen gibt es wohl nur in den USA (dafür weiss ich nicht, ob das da reiner Schmerzensgeld ist oder etwas auch Behandlungs(folge)kosten mit abdecken soll).
Müsste die Überschrift nicht eigentlich heißen "Wieviel ist ein unbehindertes Leben wert", da die SChmerzensgeldsummen sozusagen doch den "Wertnachteil" der Behinderung ausgleichen soll.