Keine wirkliche Alternative

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Warum tue ich mir eigentlich die Fahrten mit Bussen und Bahnen an, wenn ich mir doch ein Taxi leisten könnte? Und müsste es nicht sogar der Unfallgegner zahlen, der meinen Viano zerlegt hat?

Die Antwort auf die zweite Frage lautet: Nein. Der Unfallgegner muss für die Zeit, die es durchschnittlich dauert, mein Fahrzeug wiederzubeschaffen, einen Leihwagen bezahlen. Für den Zeitraum gibt es irgendeine Regel, das sind maximal sechs oder acht Wochen. Lange Lieferzeiten, Behindertenumbau etc. gehen zu meinen Lasten. Es gibt eine höchstrichterliche Entscheidung, dass die Umstände, die sich aus einer Behinderung ergeben, nicht durch den Unfallgegner auszugleichen sind. Genauso wie ein Rollstuhlfahrer bei Totalausfall des Aufzugs keine Mietminderung geltend machen kann – es sei denn, er wohnt im 4. Stock oder höher (dann sind es 10%). Der Umstand, dass ich als Rollstuhlfahrerin nicht mehr aus der Wohnung komme, wenn der Aufzug defekt ist, ergibt sich aus meiner Behinderung, und die ist nicht dem Vermieter zuzuschreiben.

Aber wie dem auch sei, ich hätte ja auch so genug Kleingeld, um mit einem Taxi zu fahren. Die Frage ist nur: Ist es wirklich so viel stressärmer? Am Mittwoch war das Chaos ja auch nicht vorauszusehen, sondern es kam eins zum anderen. Es gibt genügend Tage, an denen es mit Bus und Bahn einwandfrei funktioniert. Versuchsweise habe ich mir vorgenommen, einen Tag lang alle Strecken mit dem Taxi zu fahren und in meinem Blog zu dokumentieren. Und leider geriet ich dabei nicht nur an so nette Fahrer wie meinen Herausforderer bei den BOBs, Sash aus Berlin.

Zur Uni sind es etwa 10 Kilometer, mit dem Auto ist das in 15 bis 20, maximal 30 Minuten zu schaffen. Ich wollte vorher noch etwas abholen und etwas kopieren, plante, um 9.30 Uhr dort zu sein und rief am Donnerstagabend gegen 21.00 Uhr die Taxizentrale an. „Guten Abend, mein Name ist Stinkesocke, ich möchte gerne für morgen früh ein Taxi vorbestellen. Und zwar am liebsten einen Kombi oder einen Van, weil ich einen Rollstuhl mitnehmen muss.“ – „Lässt sich der Rollstuhl falten?“ – „Nein, leider nicht.“ – „Dann bräuchten Sie aber einen Behindertenbus, nur den bekommen Sie nicht über uns. Da hätte ich eine andere Telefonnummer für Sie, haben Sie was zu schreiben?“ – „Ich möchte ein Taxi haben, am liebsten einen Kombi oder einen Van. Ein Bus ist nicht erforderlich, denn mein Rollstuhl passt in einen Kombi hinten rein.“ – „Achso. Ich hatte verstanden, dass er sich nicht falten lässt.“ – „Das ist richtig, aber er passt trotzdem hinten rein.“ – „Was wiegt der Rollstuhl?“ – „Um die 10 Kilogramm.“ – „Achso. Das ist also ein Leichtgewichtrollstuhl?“ – „Er wiegt etwa 10 Kilo.“ – „Ja, also ein Leichtgewichtrollstuhl, schreibe ich auf.“

Meinetwegen, es ist zwar kein Leichtgewichtrollstuhl, sondern ein Aktivrollstuhl, aber bevor ich das erkläre … – „Wo soll die Fahrt losgehen?“ – „Bei mir zu Hause, das ist …straße Nummer …“ – „Um welche Uhrzeit soll das Fahrzeug bei Ihnen sein?“ – „Um 9 Uhr bitte.“ – „Soll der Fahrer klingeln?“ – „Nein, ich bin um 9 Uhr unten.“ – „Wohin soll die Fahrt gehen?“ – „In die …straße.“ – „In Hamburg?“ – „Ja.“ – „Wieviele Personen fahren mit?“ – „Nur eine.“ – „Und Ihren Namen hätte ich dann gerne noch einmal.“ – „Jule Stinkesocke.“ – „Okay, dann wiederhole ich: Einen Kombi oder Van um 9.00 Uhr in der …straße Nummer …, eine Person mit einem Leichtgewichtrollstuhl, Sie kommen runter.“ – „Genau.“ – „Kann ich sonst noch etwas für Sie tun?“ – „Nein danke.“ – „Dann wünsche ich Ihnen noch einen schönen Abend.“ – „Danke gleichfalls.“

Am Freitagmorgen, es ist 8.42 Uhr, klingelt es bei mir. „Ihr Taxi ist da!“ – „Ja, 9 Uhr hatten wir gesagt.“ – „Achso, 8.45 Uhr steht auf meinem Zettel.“ – „Ja, da ist dann ein Fehler passiert, ich hatte ausdrücklich 9 Uhr gesagt.“ – Gemurmel in der Leitung. Ich rief vorsorglich die Taxizentrale noch einmal an, man kennt ja seine Pappenheimer. „Stinkesocke hier, ich hatte für heute morgen ein Taxi in die …straße Nummer … bestellt, können Sie mir sagen, ob das klappt und welcher Wagen kommt?“ – „Einen Moment, ich schaue für Sie einmal nach. *klicker* *klicker* Welche Uhrzeit?“ – „Ja, jetzt gleich.“ – „Hier haben wir einmal 9.00 Uhr mit Rollstuhl, sind Sie das?“ – „Ja, genau.“ – „Das ist der Wagen …, der hat den Auftrag angenommen.“ – „Alles klar, dann weiß ich Bescheid. Vielen Dank!“ – „Keine Ursache, ich wünsche Ihnen noch einen schönen Tag!“

Ich kramte also meine Sachen zusammen und fuhr mit dem Aufzug nach unten. Es war 8.55 Uhr, als ich die Beifahrertür vom Fahrzeug öffnete. Eine Limousine, kein Kombi. Der Fahrer schaute mich an: „Hatten Sie bestellt?“ – „Ja.“ – „Auf welchen Namen?“ – „Stinkesocke.“ – Er kletterte aus dem Auto, kam zu mir. „Wie machen wir das mit dem Rollstuhl, kann man den falten?“ – „Nein.“ – „Nein?! Dann bekomme ich den nicht mit.“ – „Wir können die Räder abnehmen und die Rückenlehne runterklappen.“ – „Den bekomm ich nicht in den Kofferraum. Also ich glaube das nicht. Ich habe ja schon die ganzen Kindersitze da hinten drin. Müssen wir mal schauen, eventuell muss ich die auf die Rückbank legen.“ – „Ich hatte extra um einen Kombi oder einen Van gebeten.“ – „Ja, sehen Sie, das ist nämlich auch nicht übermittelt worden.“ – „Ja, das ist doof. Ich habe es aber ausdrücklich gesagt.“ – „Steigen Sie erstmal ein.“

Ich setzte mich auf den Beifahrersitz und mein erster Blick fiel auf den (alten) Taxameter, der nicht, wie manchmal in neueren Modellen, irgendwo im Rückspiegel untergebracht, sondern fest auf der Beifahrerseite am Armaturenbrett angebracht war und mit roten 7-Segment-LED-Anzeigen munter vor sich hin leuchtete: 8,20 €. Bevor ich dem Fahrer also erklärte, wie mein Rollstuhl zu falten ging, fragte ich: „Was hat das hier mit den 8,20 ähm 8,30 auf sich?“ – „Erklär ich Ihnen gleich.“ – „Nein, das erklären Sie mir bitte jetzt, sonst steige ich sofort wieder aus.“ – „Das ist die Wartezeit seit 8.45 Uhr.“ – „Wir haben um 9.00 Uhr einen Termin, da oben hängt eine Uhr, es ist vor 9.00 Uhr. Ich möchte gerne meinen Rollstuhl haben – vielen Dank.“ – „Und jetzt?“ – „Jetzt rufe ich Ihre Taxizentrale an und bestelle mir ein anderes Fahrzeug. Schönen Tag noch.“ – „Sie müssen die Anfahrt und die Wartezeit bezahlen.“ – „Nö.“ – „Dann rufe ich jetzt die Polizei?“ – „Tun Sie, was Sie für richtig halten.“

Ich rief über mein Handy die Taxizentrale an. „Guten Tag, Stinkesocke mein Name, ich hatte für 9 Uhr ein Taxi bestellt in die …straße Nummer …“ – „Ja, wir hatten doch eben telefoniert. Der Wagen müsste jeden Moment da sein.“ – „Der Wagen ist schon da, allerdings ist es weder ein Kombi noch ein Van und der Fahrer hat vor Abfahrt bereits über 8 Euro auf der Uhr, schicken Sie mir bitte ein anderes Fahrzeug.“ – „Moment mal bitte.“ – Wartemusik. – „Ich erreiche den Fahrer gerade nicht. Ist der noch vor Ort?“ – „Der steht neben mir.“ – „Können Sie mir den einmal geben?“ – „Nein, kann ich nicht, schicken Sie mir bitte ein anderes Fahrzeug, einen Kombi oder einen Van, und das bitte zügig, ich habe einen Termin.“ – „Geben Sie mir doch bitte mal den Fahrer.“ – „Ich gebe mein Handy nicht an fremde Leute weiter. Schicken Sie mir jetzt einen anderen Wagen oder soll ich woanders anrufen?“ – „Nein, ich schicke Ihnen ein anderes Fahrzeug so schnell es geht.“ – „Wie lange wird es etwa dauern?“ – „So schnell es geht, um die 10 Minuten.“ – „Okay.“

Vier Minuten später fuhr ein Touran auf das Gelände. Ich winkte ihm zu. „Guten Tag, Sie hatten ein Taxi bestellt?“ – „Ja, genau.“ – „Und was hat das hier mit dem Kollegen auf sich?“ – „Keine Ahnung, der wollte seine Fahrt nicht mit 2 Euro 80 sondern mit 8 Euro 20 beginnen und dafür muss er sich einen anderen dummen suchen.“ – „Okay?! Na da sag ich mal lieber nichts zu. Kann man den Rollstuhl falten?“ – „Nein, der passt aber so hinten rein. Meine Freundin hat auch einen Touran.“ – „Achso, na dann.“

Während der Fahrer meinen Rollstuhl einlud, stieg der erste Fahrer in sein Taxi ein und fuhr davon. Dann stieg mein Fahrer ein, fragte nach dem Ziel, schaltete den Taxameter ein und fuhr los. „Bevorzugen Sie einen bestimmten Weg?“ – „So direkt wie möglich, aber keine spezielle Route.“ – Ich unterhielt mich mit ihm, er war eigentlich ganz nett, fragte mich, woher meine Behinderung käme, erzählte mir, dass er immer einen Rollstuhlbasketballer zur Arbeit gefahren hätte für ein halbes Jahr lang, und dann waren wir auch schon da. „Das macht dann 21 Euro 50 bitte.“

Für den Rückweg begab ich mich zum Taxistand vor der Uni. Kein Fahrzeug da. Also rief ich erneut in der Taxizentrale an. Diesmal kam nach 10 Minuten eine E-Klasse als Kombi, der Fahrer fragte mich auf den ersten 100 Metern, ob ich studiere, sprach nur sehr gebrochen Deutsch und mit starkem Akzent, kannte aber den direkten Weg und am Ende sollte ich 21,10 € zahlen.

Am späten Nachmittag musste ich zum Schwimmen, Ersatztraining für den am Mittwoch ausgefallenen Termin. Fahrzeit: Zwischen 20 und 45 Minuten. Es kam erneut ein Touran, der Fahrer sprach ebenfalls nur gebrochen Deutsch. Er verstaute meinen Rollstuhl, startete den Taxameter, fuhr vom Parkplatz und – fuhr falsch. Er hätte sich sofort links einordnen und einen U-Turn machen müssen, er wartete aber nicht ab, bis alle drei Fahrspuren frei sind, sondern ordnete sich rechts ein und fuhr auf eine Schnellstraße.

Bevor ich ihn fragen konnte, sagte er: „Oh nein, jetzt sind wir verkehrt. Wie machen wir nun. Ist so blöde. Ich fahre über Autobahn, das geht schnell und dann machen wir bei 30 Euro auf Kasse, sind Sie einverstanden?“ – „30 Euro klingt gut, aber Autobahn? Wollen wir nicht lieber die nächste wieder raus und durch das Gewerbegebiet fahren?“ – „Da kenne ich mich nicht aus. Kennen Sie den Weg?“ – „Ja sicher. Autobahn ist ja ein riesiger Umweg, das sind doch bestimmt 20 Kilometer mehr.“ – „Nein, wir fahren Autobahn, das geht schneller, und wir machen bei 30 Euro aus.“

Als wir von der Autobahn über die Elbe stadteinwärts fuhren, waren die 30 Euro erreicht. Bei 30,50 € machte ich den Fahrer darauf aufmerksam. „So, die 30 Euro wären jetzt voll.“ – „Ja, ich darf nicht ohne Taxameter fahren. Aber Sie zahlen am Ende nur 30 Euro. Den Rest muss Chef dann Storno machen.“ – Als wir an der Schwimmhalle ankamen, waren es 51,30 €. Was sagt der Fahrer? – „30 Euro zu 51 Euro sind 21, Hälfte sind 10 Euro 50. Die 30 Cent schenke ich Ihnen, sagen wir 40 Euro glatt.“ – „Wir haben 30 Euro gesagt.“ – „Ja 30, aber jetzt ist 51,30 und Mitte ist 40. Ich muss 10 Euro bestimmt selbst zahlen, sagt Chef nachher und ich bin auch nur sagen wir kleiner Taxifahrer mit Kinder.“ – „30 Euro haben wir gesagt und das ist vermutlich schon mehr als die Fahrt auf dem direkten Weg gekostet hätte.“ – „Nein, auf direktem Weg wäre bestimmt 35 oder 38 Euro gewesen. Ich mache Angebot, wir sagen 35 Euro. Okay?“ – „Wir sagen 30 Euro wie vereinbart.“ – „Ist nicht schön, aber wir streiten nicht, machen 30 Euro.“

Nach dem Schwimmen rollte ich 500 Meter an der frischen Luft zum nächsten Taxistand. Dort saß ein Mann in einem E-Klasse-Kombi. „Fahren Sie mich in die …straße?“ – „Ja klar. Warten Sie, ich mache den Sitz zurück und dann helfe ich Ihnen. Ich komme rum.“ – Ich stieg ein, er verlud meinen Rollstuhl im Kofferraum, dann setzte er sich wieder auf seinen Fahrersitz. „Ich muss ganz schnell noch eine Tour abgeben, ja? Haben Sie es eilig?“ – „Nein.“ – „Dann telefoniere ich kurz und dann fahren wir los.“

Er nahm sein Handy ans Ohr: „Du, kannst du für mich die Frau … abholen? Ich habe noch eine größere Tour reinbekommen.“ – Als er aufgelegt hatte, fuhr er los und meinte: „Das war meine Frau. Wir fahren beide Taxi. Dann klappt das ganz gut, ich hätte sonst einen Kollegen rufen müssen, denn ich habe in 20 Minuten eine feste Tour.“ – Der Mann sprach ebenfalls mit ausländischem Akzent. Er fragte mich, ob ich denn kein Auto hätte. Ich erzählte ihm die Story von meinem zerlegten Viano. Und den langen Lieferzeiten. Und von den Maschen, die seine beiden Kollegen heute abgezogen haben. „Aber die waren nicht von unserer Taxizentrale, oder?“ – „Nein, die waren von …“ – „Rufen Sie doch nächstes Mal bei uns an.“ – „Ich wohne ja dort, wo Sie mich jetzt hinfahren, und das ist ein ganz anderer Stadtteil.“ – „Achso, ich dachte, Sie wohnen da wo Sie eingestiegen sind.“ – „Nein.“ – „Es gibt immer schwarze Schafe, die machen das ganze Gewerbe kaputt. Bei unserer Zentrale gibt es solche Leute nicht. Wir sind nicht viele Fahrer und unser Chef guckt sich die immernoch alle einzeln an. Ich bin jetzt seit 20 Jahren dort und meine Frau auch, wir sind sehr zufrieden.“ – Am Ende zeigte der Taxameter 29,30 € an. Soviel also zum Thema „bestimmt 35 bis 38 Euro“.

Während der Fahrt kamen wir ins Gespräch, wie teuer wohl die teuerste Fahrt innerhalb Hamburgs sein könnte. Er meinte: „Das hat mal jemand ausgerechnet. Das geht von Altengamme nach Wittenbergen und macht so rund 75 Euro.“ – Nicht schlecht.

Nach zwei Terminen endet mein Versuch. Ich bin insgesamt über 100 Euro losgeworden, um einmal zur Uni und zurück und einmal zum Training und zurück zu fahren und ich muss sagen, dass es insgesamt nicht entspannter war als mit der Bahn. Sicherlich, die beiden Chaoten sind Ausnahmen, allerdings garantiert mir auch niemand, dass ich die nicht wieder erwische, wenn ich häufiger Taxi fahren sollte. Hinzu kommt die Angst, im Auto unkontrolliert rumzupupsen. Dann diese ewige Erklärerei beim Vorbestellen, das Rumstehen auf der Straße, wenn der Taxistand leer ist, vielleicht noch im Regen, die Gefahr, dass der Stuhl zerschrammt wird, weil einige Taxifahrer den lieblos in ihren Kofferraum reinpressen und dabei an irgendwelchen Verstrebungen entlang schrammen, die Gefahr, dass die Greifreifen zerschrammen (was dann weh tut beim Fahren), weil einige Fahrer die abgebauten Räder mit dem Greifreifen nach unten auf den Asphalt legen. Oder eben auch, dass sie den Stuhl im Kombi nicht anlehnen, sondern frei in den Raum stellen, so dass der bei jedem Bremsen und Anfahren hin und her poltert…

Ohne Frage, die meisten Taxifahrer sind freundlich, nett, zuvorkommend und verstehen ihren Job. Taxifahren ist sicherlich eine Alternative zum Bahn- und Busfahren, wenn es mal schnell und komfortabel sein soll. Aber wirklich stressfreier finde ich das nicht. Eine echte Alternative ist und bleibt nur das eigene Auto. Und das lässt eben noch auf sich warten.

Belämmerter Beginn, exzellentes Ende

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Dass jemand krankheitsbedingt eine Vorlesung absagen muss, kann passieren, aber ich bin strikt dafür, dass man einen Mailverteiler anlegt und solche Ausfälle kommuniziert, vor allem dann, wenn so etwas frühzeitig bekannt ist. Oder meinetwegen auch auf einer Internetseite, die jeder noch einmal aufrufen kann, bevor er sich auf den Weg macht. Die meisten meiner Kommilitonen störte der Ausfall wenig; mir jedoch ging es auf den Wecker, weil ich nur für diese eine Vorlesung eine Stunde lang mit einem schweren Rucksack dorthin gegurkt bin und eine weitere Stunde wieder zurück fahren würde.

Am frühen Nachmittag hatte ich einen Termin bei meiner Psychologin, bemerkte auf dem Weg dahin schon, dass in der U-Bahn-Station Mümmelmannsberg der Aufzug defekt ist, allerdings gibt es ja auch eine Rolltreppe. Damit komme ich dann zwar raus, jedoch auf dem Rückweg nicht wieder in den Tunnel hinein, denn alle vier Rolltreppen laufen aufwärts. Aber immerhin hatte ich gesehen, dass der Aufzug defekt ist, so dass ich auf dem Rückweg eine andere Strecke wählen könnte.

Als ich bei meiner Psychologin vor der Tür stand, wartete, wartete und wartete, dachte ich noch so: Lustig wäre ja, wenn die heute auch nicht da wäre. Fünf Minuten nachdem mein Termin beginnen sollte, klopfte ich. Keine Antwort, Tür verschlossen. Also ins Sekretariat: „Achso, ja, nein, die Termine in dieser Woche sind alle abgesagt.“ – „Sie haben doch meine Telefonnummer, oder? Und meine Handynummer auch. Wenigstens eine SMS könnte man doch erwarten, meinen Sie nicht? Es ist jetzt mindestens das fünfte Mal, dass ich umsonst hierher gurke, weil Sie es nicht schaffen, mal abzusagen.“ – „Das tut mir Leid.“ – „Ja, das hat Ihnen die letzten fünf Male auch schon Leid getan, das reicht mir so langsam nicht mehr.“ – „Was soll ich Ihrer Meinung nach tun?“ – „Mir absagen!“ – „Sie erwarten doch nicht, dass ich mir ihren Kalender schnappe und zu jedem einzelnen Namen in der Kartei die Telefonnummer raussuche und den Leuten hinterher telefoniere. Dann habe ich den ganzen Tag nichts anderes zu tun. Wenn Sie auf Nummer Sicher gehen wollen, rufen Sie einfach vorher an.“ – „Was heißt, Sie sagen es nicht ab, lieber lassen Sie alle Patienten hier einzeln vorturnen oder was?“ – „Sie arbeitet ja nur halbe Zeit und die meisten Leute sind ja stationäre Patienten.“ – „Aber dann stimmt es doch nicht, was Sie mir gerade erklärt haben, dass Sie einen ganzen Tag damit beschäftigt wären, den Patieten abzusagen. Dann betrifft es doch nur zwei, drei, vier, vielleicht fünf.“ – „Hören Sie, ich habe noch andere Dinge zu tun, ich habe Ihnen gesagt, dass es mir Leid tut, aber nun muss irgendwann auch mal wieder gut sein.“

„Gar nichts ist gut.“ – „Dann regen Sie sich halt darüber auf, nur bitte nicht in meinem Büro, ja? Tschüss.“ – „Jaja“, sagte ich, setzte mein freundlichstes Lächeln auf, rollte aus der Tür, zum nächsten Ausgang, nichts wie weg. Ich freue mich schon darauf, den Chefarzt wieder zu treffen. Spätestens beim nächsten Anruf, ob ich mal einem frischen Querschnitt in meinem Alter einen Besuch abstatten und den ein wenig aufmuntern kann, kommt dieses Thema auf das Tablett. Meine Psychologin scheint ja auch machtlos zu sein. Es ist echt unglaublich, was für ein dickes Fell manche Leute haben.

Wegen des defekten Aufzugs fuhr ich mit dem Bus zum Bahnhof Bergedorf, dort war nicht nur der Aufzug defekt, mit dem man vom ZOB zur Verteilerebene kommt, sondern auch der zum S-Bahn-Gleis. Statt des ersten Aufzugs fuhr ich Rolltreppe, alternativ wäre auch noch ein Shuttle-Service mit dem Bus möglich gewesen. Aber zum Gleis gab es keine Rolltreppe. Also wäre eine Möglichkeit, mit einem anderen Aufzug auf ein Bedarfsgleis zu fahren, dort die Notrufsäule zu betätigen und nett zu fragen, ob sie die nächste S-Bahn durch das Bedarfsgleis umleiten. Was in aller Regel klappt. Oder eben: In 5 Minuten würde auch ein Regionalexpress zum Hauptbahnhof fahren. Bingo.

Ich fuhr also mit einem Aufzug zum Fernbahngleis, positionierte mich dort, wo der Wagen 5 zum Halten kommen würde, der Zug kam, die Tür ging auf, in den Doppelstockwagen komme ich ohne Hilfe rein (geht etwa 15 Zentimeter nach unten) – nur eben nicht wieder raus. Die Fahrt zum Hauptbahnhof dauert 11 Minuten, als die Ansage „Wir erreichen in Kürze Hamburg Hauptbahnhof“ fertig war, drückte ich auf die Klingel. Im ganzen Zug ertönt daraufhin aus allen Lautsprechern ein „Ding Dong“, die Zugbleiter wissen dadurch, dass ein Rollstuhlfahrer Hilfe beim Aussteigen braucht. Vorsichtshalber machte ich das in den nächsten drei Minuten bis zum Anhalten des Zuges noch weitere drei Mal.

Im Hamburger Hauptbahnhof stiegen alle Fahrgäste aus, und da der Zug sofort danach nach Schwerin zurückfährt, stiegen auch die nächsten Leute wieder ein. Von einem Zugbegleiter weit und breit keine Spur. Zum fünften und sechsten Mal klingelte ich. Dann stellte ich mich in die geöffnete Tür, kippelte mich an die auch hier 15 Zentimeter hohe Bahnsteigkante an und blockierte damit die Lichtschranke für die Tür. Irgendwann, spätestens bei Abfahrt des Zuges, würde wohl jemand kommen. Mit offener Tür kann der Zug ja nicht abfahren.

Irgendwann boten mir dann vier Reisende an, mich rauszuheben. Als ich an Wagen 3 vorbei rollte, stand dort die Zugbegleiterin und quatschte mit einer Bekannten. Ich fragte sie: „Entschuldigung, hatten Sie mich nicht gehört oder haben Sie gerade keine Zeit?“ – „Ich hab Sie gar nicht gehört!“ – „Ja, ich hatte jetzt sechs Mal geklingelt.“ – „Ja, wissen Sie, Sie waren ja auch gar nicht angemeldet. Sie müssen sich vorher anmelden.“ – „Das ging leider nicht, es war ja spontan. Zur S-Bahn funktionierte der Aufzug nicht in Bergedorf.“ – „Ja, nur da kann ich dann auch nichts tun. Wer alleine rein kommt, muss auch alleine wieder rauskommen. Und schließlich sind da ja auch noch zwei Lokführer, die hätten Ihnen ja auch helfen können.“

Ich prägte mir den Namen ein, der auf dem Schild an ihrer Weste stand, setzte wiederum mein freundlichstes Lächeln auf und rollte davon. Ich. Will. Mein. Auto. Haben. Immerhin erwischte ich draußen einen Schnellbus, der mich fast bis zur Haustür brachte. Zu Hause angekommen feuerte ich meine Sachen in die Ecke, kurz was essen, aufs Klo, umziehen, wieder los zum Schwimmtraining. Früher war das Schwimmtraining in der Nähe meiner Wohnung, seit ich umgezogen bin, fahre ich ein paar Minuten länger. Und mit öffentlichen Verkehrsmitteln eben noch länger.

Das Problem ist: Der direkte Bus zum Hauptbahnhof fährt nur alle 60 Minuten. Die nächste S-Bahn-Station ist 2 Kilometer entfernt, aber nicht barrierefrei. Die nächste U-Bahn-Station ist 1 Kilometer entfernt, aber ebenfalls nicht barrierefrei. Es gäbe noch eine weitere U-Bahn-Station in 2 Kilometer Entfernung, die barrierefrei ist. Die Alternative ist ein Bus, der etwa 800 Meter von meiner Wohnung entfernt abfährt und mich in 13 Minuten zu einer barrierefreien S-Bahn-Station bringt.

Meistens entscheide ich mich für den Bus. Bis zur Schwimmhalle fahre ich laut Fahrplan mit Umsteigen 38 Minuten. Das ist eigentlich genug Zeit, um nicht auf die Toilette zu müssen. Nachdem ich gerade zu Hause auf dem Klo war und demnach die nächsten 2 Stunden wohl nicht wieder dorthin müsste, entschied ich mich, zu Hause bereits meine Schwimmsachen unterzuziehen und nur eine Sporthose und eine Kapuzenjacke anzuziehen, vorsichtshalber aber eine Hose zum Wechseln einzupacken. Gerade für so überschaubare Wege versuche ich zunehmend, auf Pampers zu verzichten. Vor einem Jahr habe ich das nur für absolute Kurzstrecken (zu Fuß von der Wohnung zur Schwimmhalle, 15 Minuten) gemacht, inzwischen bin ich etwas mutiger und es hatte auch immer geklappt.

Anhand der Vorgeschichte und anhand der Einleitung lässt sich aber bereits erahnen, dass einige Leser heute mal wieder voll auf ihre Kosten kommen werden. Wer sich ekelt, sollte auf das Scrollen vorbereitet sein.

Ich entschied mich für den Bus, rollte dorthin, und bei meinem Glück fuhr dieser heute vier Minuten zu früh ab. Er kam mir an der Ampel so gut wie völlig leer entgegen. Ich dachte noch, eventuell wäre das der vorherige Bus mit 11 Minuten Verspätung – nein. Der nächste Bus war so derbe voll, dass ich nicht mitfahren konnte. Es standen bereits fünf Kinderwagen drin und die Leute mussten den Po einziehen, damit die Tür schließen konnte. Der Fahrer sagte: „Tut mir Leid, ich kann Sie nicht mehr mitnehmen.“ – „Sind Sie eigentlich fünf oder zwanzig Minuten zu spät?“ – „Nee, nur fünf. Das liegt daran, dass es so voll ist.“ – „Alles klar.“ – Also war der Bus davor doch früher abgefahren.

Der nächste Bus war ebenfalls überfüllt. Inzwischen stand ich nun fünfunddreißig Minuten an der Haltestelle. Immerhin kam acht Minuten später der nächste Bus und nahm mich mit. Nach 13 Minuten war ich am S-Bahnhof, doch da war leider der Aufzug defekt. Der vierte an diesem Tag. Also rollte ich rund anderthalb Kilometer zur nächsten U-Bahn-Haltestelle und fuhr von dort mit der U-Bahn bis zum Hauptbahnhof. Inzwischen war ich 90 Minuten unterwegs. Eigentlich war ich bereits vor einer Dreiviertelstunde mit Marie verabredet, wir wollten noch eine Kleinigkeit essen, aber das musste nun ausfallen, weil der Trainingsbeginn immer näher rückte. Marie empfing mich am Aufzug zur U1, umarmte mich. „Was war denn bei dir für ein Zirkus?“, fragte sie mich. – „Hör bloß auf. Lauter überfüllte Busse, nur defekte Aufzüge und ich müsste demnächst mal zum Klo. Ich hab nix drunter.“ – „Oh. Ähm, das Klo im Bahnhof ist versifft, da war ich gerade und bin rückwärts wieder raus, wollen wir es bei der Bahnhofsmission versuchen? Oder schaffst du es noch eine halbe Stunde bis zur Schwimmhalle?“ – „Naja, eigentlich ja, aber vielleicht wird es grenzwertig. Zwei Stunden…“ – „Okay, nicht lange rumtrödeln, die nächste Bahn ist unsere.“

In der Tat klappte das alles, alle Aufzüge funktionierten, die Bahn kam sofort, pünktlich zum Trainingsbeginn waren wir in dem Vorraum zur Schwimmhalle. Nadine begrüßte uns mit: „Moin, Schwimmen fällt aus.“ – „Nadine! Ich habe gerade keinen Sinn für solche Witze.“ – „Ist kein Witz. Schwimmen fällt aus.“ – „Und warum?“ – „Weil unser Umkleidebereich gesperrt ist.“ – „Ich denke, wir haben jetzt hier Training!“ – „Ja, Tatjana hat vergessen, das anzumelden. Entsprechend ist der Bereich geschlossen und wird gereinigt. Die Behinderten-Umkleide samt WC gehören ja bekanntlich dazu. Ergo: Angenehme Heimreise.“ – „Das glaube ich jetzt nicht.“ – „Ist aber so. Tatjana hat den Termin nicht umgelegt, normalerweise wären wir ja gestern dran gewesen und in der anderen Halle. Nur da war ja auch gesperrt.“ – „Aber dass der Termin verlegt wird, ist doch schon seit Wochen bekannt.“ – „Ja, bringt nur nichts, sich jetzt aufzuregen, Tatjana hat es verpeilt, hat nicht Bescheid gesagt, kann vorkommen. Sie macht es ja nicht mit Absicht und ist auch umsonst hergekommen. Und hat sich auch schon zwanzig Mal entschuldigt.“

Konnte das sein? Ich bin seit Stunden unterwegs und nichts funktioniert? Marie fuhr ohne ein Wort nach draußen. Ich wusste nicht, ob ich lachen oder weinen sollte. Ich setzte mein freundlichstes Lächeln auf. Als Marie draußen war, winkte sie mir zu. Ich fuhr hinterher. „Was machen wir denn jetzt? Weißt du, wo das nächste öffentliche Klo ist?“ – „Reeperbahn sind welche, ansonsten in Altona am Bahnhof oder am Dammtor. Andere kenne ich nicht.“ – „Das kann doch jetzt alles hier nicht sein. So ein Scheißtag. Das fing heute morgen mit der Vorlesung an, meine Psychologin war auch nicht da, und jetzt noch das. Den ganzen Tag nur rumgegurkt für nichts und wieder nichts.“

Marie rollte auf mich zu, nahm mich in den Arm, zog mich zu sich ran, gab mir einen Kuss auf die Wange und sagte: „Und ich hab dich trotzdem lieb. Ich würde vorschlagen, wir lassen uns jetzt nicht die Laune verderben, sondern machen uns einen extragenialen Saunaabend bei uns im Garten. Ich rufe jetzt meine Muddi an, die soll da einheizen und dann fragen wir Jana, die neulich schon Feuer und Flamme war, als wir erzählt haben, dass wir eine Sauna im Garten haben, und dann lassen wir uns so richtig verwöhnen. Lassen uns ein paar Drinks an den Pool bringen und bestellen uns eine Pizza und dann schläfst du bei mir und Jana meinetwegen auch, wenn sie will, und morgen früh sieht die Welt schon wieder anders aus.“

„Das ist alles total nett, aber ich will jetzt als allererstes aufs Klo.“ – „Ja, machen wir auf dem Weg. Wir steigen in Altona nochmal aus, das ist nur eine Station, dann gehst du da aufs Klo und dann fahren wir mit der nächsten Bahn weiter. Und wenn es bis dahin zu spät ist, kriegst du zu Hause von mir eine trockene Hose. Abgemacht? Abgemacht. So, keine Widerrede jetzt, Abfahrt.“

Auf dem Weg zur Bahn mussten wir an einer roten Ampel warten. Marie nutzte die Minute, um ihre Mutter anzurufen. Die hatte nichts gegen einen Saunaabend, sie wolle nur früh schlafen gehen und wenn wir nicht so laut wären, sei alles okay. An der nächsten Ampel riefen wir Jana an, die zögerte zwar erst, aber Marie kann ja sehr direkt sein: „Raff dich auf, die Sauna ist schon warm … Letzte Woche wolltest du doch unbedingt … Was? Du kannst bei mir schlafen … Ja, bis gleich. Tschau.“

Im Aufzug nutzte ich die Gunst der unbeobachteten halben Minute, um einmal zu fühlen, ob noch alles im grünen Bereich ist. Marie sah das natürlich und fragte: „Und? Alles noch da, wo es hingehört?“ – „Ich würde mal sagen: 90% davon.“ – „Igitt.“ – „Jaja, lass uns mal bitte mit der S 31 fahren, die hat den niedrigeren Einstieg.“ – „Die andere fährt auch nicht über Altona.“ – „Ach ja.“ – „Sei froh, dass deine Hose schwarz ist, dann sieht man wenigstens nichts.“ – „Mir reicht schon, wenn das einer riecht.“ – „Das riecht keiner.“

Drei Minuten später fuhr die S 31 ein. Marie rollte los. Ich wollte auch, aber … – „Marie! Warte mal bitte.“ – „Das ist unsere Bahn!“ – „Warte mal bitte!“ – „Was hast … oh. Ja. Ähm.“ – Marie grinste breit, tat so, als müsste sie irgendetwas moderieren, nahm ihr Smartphone wie ein Mikro in die Hand und laberte los: „Und immer nett lächeln dabei, ja? Es gibt keinen Grund, die Behinderte da anzustarren. Schauen Sie lieber auf den rosa Elefanten, der da hinten am Horizont fliegt. Ist das ein Heißluftballon? Nein, meine Damen und Herren, es ist der Freund von der strickenden Kuh aus dem dritten Baum von links!“ – „Och, Marie, sabbel nicht son dummes Zeug.“ – Es war zwar niemand in unmittelbarer Nähe und sie redete auch nur ganz leise, aber die Situation, in der ich leckerklecker auf dem Bahnsteig einen See hinterließ, war schon ätzend genug, das musste nicht noch kommentiert werden.

Sie rollte direkt neben mich, umarmte mich, sagte: „Schön machst du das. Ich bin so stolz auf dich.“ Und gab mir schon wieder einen Kuss auf die Wange. – „Was knutschst du mich denn heute in einer Tour?“, fragte ich sie. Sie antwortete: „Ich hab dich lieb! Hab ich dir vorhin schon gesagt!“ – „Ich bin irritiert.“ – „Macht nichts, ich hab dich trotzdem lieb. So wie sie dich heute alle schon geärgert haben, brauchst du auch mal jemanden, der dich lieb hat.“ – „Das ist so süß von dir.“ – „Eigentlich können wir ja jetzt direkt nach Hause fahren, oder? Klogang hat sich doch erledigt.“ – „Ich fühl mich so bäh.“

Als wir bei Marie zu Hause ankamen, bog zeitgleich Jana um die Ecke. Das passte ja. „Wir fahren gleich in den Garten, nicht erst ins Haus. Jule fühlt sich so bäh.“ – „Oh. Ih.“ – „Genau. Kommst du mit?“ – Im Garten trafen wir Maries Mutter, die damit beschäftigt war, gefühlte zwei Dutzend Windlichter rund um den Pool aufzustellen und anzuzünden. Es war zwar noch nicht richtig dunkel, aber es sah jetzt schon toll aus. Der Pool war innen beleuchtet, die Sauna auch, der Rest des Gartens war dunkel.

„Jule setzt sich am besten gleich unter die Dusche und zieht sich da aus“, befand Marie. Die Mutter kam dazu: „Hallo. Was ist mit Jule?“ – „Jule zieht sich gleich unter der Dusche aus. Kleines Malheur.“ – „Oh“, sagte sie, während ich mich von meinem Rollstuhl auf einen an der Wand befestigten Plastiksitz umsetzte und meinen noch trockenen Kapuzenpullover auf einen großen Stein warf. „Soll ich deine Sachen in die Waschmaschine tun?“, fragte die Mutter weiter.

„Nö“, sagte Marie, rollte zu mir, drehte die Dusche auf und krähte lachend: „Sie duscht gleich mit ihren Sachen.“ – Scheiße, war das Wasser kalt. Ich erwischte Marie mit einer Hand und zog sie mit ihrem Kopf mit unter den Wasserstrahl. „Mein Handy!“, rief sie, griff mit einer Hand auf ihren Schoß und warf Jana, die unbeteiligt daneben stand, ihr Schlüsselbund und ihr Handy zu. Maries Mutter stand daneben und meinte: „Sag mal, euch sticht der Hafer, oder?“

Bei dem kleinen Ringkampf gelang es mir, Marie aus ihrem Stuhl zu ziehen, so dass dieser nach hinten wegrollte und Marie vor mir auf der Erde saß. Gackernd wie ein Huhn. Dann gelang es ihr, mich von dem rutschigen Duschsitz herunter zu ziehen, so dass ich auf sie drauf fiel und wir beide auf den Fliesen saßen. Mir war das eher peinlich, aber die Mutter schüttelte grinsend den Kopf und meinte zu Jana: „Wie im Kindergarten. Ich lass euch lieber mal alleine. Ich habe euch Gläser und Wasser dahinten hingestellt. Und seid bitte nachher nicht so laut. Ich möchte nicht, dass sich die Nachbarn beschweren und ich will auch früh ins Bett, okay?“

Okay. „Jana, fass mal mit an. Ich kriege Jule alleine nicht in den Pool geworfen.“ Oh nein. Jana und Marie zogen mich auf dem Rücken liegend über die nassen Fliesen in Richtung Pool. Jeder hatte eine Hand, beide ließen mich nicht mehr los. Jana saß im Rolli, Marie krabbelte auf der Erde rum (so eine angeborene Querschnittlähmung ist ja meistens inkomplett und sehr niedrig, insofern sind diese Spifis meistens sehr beweglich) und ehe ich lange nachdenken konnte, war ich im Pool, mit dem Kopf zuerst. Mit Badeanzug, bereits geduschter Sporthose, Socken und einem Schuh. Marie schob sich ihre geduschte Jeans über die Beine, warf ihre Schuhe durch den halben Garten und ließ sich hinterher plumpsen. „Mit Jeans geht nicht, weil da metallische Knöpfe dran sind. Das verträgt sich nicht mit der Chemie im Pool, die werden dann grün. Jana, wo bleibst du, komm ins Wasser, das ist herrlich!“

„Ich muss noch mein Korsett ausziehen. Und duschen wollte ich vorher wenigstens auch nochmal.“ – „Sieh zu, dass du fertig wirst.“ – Jana zog sich aus, schmiss ihre Sachen an die Seite, duschte und fragte dann: „Wollten wir nicht auch in die Sauna?“ – „Ja, wieso?“ – „Baden wir nackt?“ – „Wir noch nicht, du ja.“ – „Alles klar.“ – Marie fing an, mich im Pool auszuziehen. Schnappte sich meine Hose und tauchte so um mich herum, dass ihr das im zweiten Anlauf gelang.

Ich kürze das an dieser Stelle mal ab, der Beitrag ist schon lang genug: Es war ein sehr lustiger Abend, es wurde auch ziemlich schnell ruhiger, wir hatten insgesamt drei wunderbare Saunagänge, eine geniale Atmosphäre in dem dunklen Garten und dem warmen Pool – und lagen um eins völlig fertig, genudelt und zufrieden zu dritt in Maries übergroßem Bett, kreuz und quer mit mindestens sechs Kissen, dafür aber nur zwei Decken, und haben vor uns hin geschnarcht.

Freiheitsberaubung

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Ich wollte ein wenig Ausgleichstraining an Geräten machen und war nebenbei mit Anja, jenem 16-jährigen Spasti, der seit unserer druckvollen Überzeugungsaktion bei uns mittrainieren darf, locker verabredet. Anja wollte mal wieder auf einen Rollentrainer und wurde von ihrem Vater gebracht, der aber sofort wieder verschwand. Und Anja hatte noch eine etwas jüngere Freundin mitgebracht, die gerne zuschauen wollte. Deren Vater würde die beiden nach zwei Stunden wieder abholen.

Anja und ich kümmerten uns um uns selbst und unser Trainingsprogramm, beim Duschen trafen wir uns wieder, danach quatschten wir noch einen Moment, rollten zurück in die Halle und unterhielten uns auch noch mit der zuschauenden Freundin. Diese saß auch im Rollstuhl, vermutlich auch wegen CP (um hier endlich mal aufzuklären: Es handelt sich um eine meist spastische Lähmung, oft auf einer Körperseite stärker ausgeprägt als auf der anderen, oft durch einen Sauerstoffmangel bei der Geburt oder eine Infektion hervorgerufene Schädigung des Hirns, wobei „Hirnschädigung“ nicht zu vermischen ist mit kognitiven Einschränkungen; ich kenne genügend Leute mit CP, die Abi machen und studieren) und war, was ihre Bewegungen anging, unheimlich stark eingeschränkt. Sie kam kaum vorwärts, war völlig verspannt, völlig aufgedreht und konnte ihren Rolli eigentlich nur mit einem Arm effektiv vorwärts bewegen, hatte deswegen auch schon eine mechanische Feder an einem Vorderrad, die den Rolli automatisch um die Kurve fahren ließ, um ihr einseitiges Antreiben wieder auszugleichen.

Das Mädel saß jetzt, wo sie sich selbst vorwärts bewegte, unglaublich unmöglich in diesem Rollstuhl drin (und es war eigentlich schon ein guter, angepasster Stuhl), lag mit der Brust fast auf den Knien, hatte die Knie durchgedrückt, so dass die Beine fast parallel zur Sitzfläche nach vorne gestreckt waren – wie ein Klappmesser – und fiel bei jeder Bewegung fast aus dem Stuhl. Da ich kein Spasti bin, halte ich mich mit sämtlichen Kommentaren eher zurück, aber Anja drehte entsprechend auf: „Sag mal, du sitzt da heute wieder wie ein Affe aufm Schleifstein.“ – Sie lachte: „Ja, irgendwann fall ich da auch nochmal raus.“

Sie schien das eher zu belustigen als zu kränken. Jetzt setzte ich doch noch einen drauf: „Das behindert dich doch auch voll beim Fahren, ich glaube, du könntest viel schneller sein, wenn du da nur mal vernünftig sitzen würdest.“ – „Ich rutsch immer runter und dann verkrampfe ich mich so wegen meiner Spastik“, erklärte sie.

„Viele andere binden ihre Füße am Stuhl fest, warum machst du das nicht?“, fragte ich. Sie antwortete prompt: „Meine Eltern wollen das nicht, das sieht so behindert aus und wenn ich rausfalle, breche ich mir die Füße.“

„Dann machst du dich oben auch fest und dann fällst du auch nicht raus“, meinte Anja. „Wollen wir es nicht mal ausprobieren?“ – Das Mädel zuckte mit den Schultern. „Wenn ihr meint!“

Entsprechend kramten wir die Schränke durch nach allen möglichen brauchbaren Stretchbändern und Klettgurten und Fußschnallen und fanden, was wir suchten. Füße fest, Po nach hinten an die Rückenlehne ran und einen Gurt über die Hüfte, ein Klettband unterhalb der Brust um die Rückenlehne – und das Mädel fuhr statt Schneckengeschwindigkeit plötzlich im langsamen Lauftempo. Nachdem wir diese komische Feder ausgehakt hatten, denn plötzlich konnte sie auch halbwegs gradeaus fahren oder zumindest Abweichungen durch einseitiges Bremsen korrigieren. „Ich bin ja richtig schnell“, krähte sie durch die halbe Halle und etliche Leute, die rundherum auf den Ergometern saßen und ihre Übungen machten, guckten und grinsten.

Nun war das natürlich nicht die endgültige Lösung, aber mit einer Verordnung vom Arzt könnte man solche Fixierungen anbauen lassen. Dann wäre mit wenig materiellem und finanziellem Aufwand der Rolli maximal in Richtung Höchstgeschwindigkeit gepimpt. Und was liegt näher, als das neu entdeckte Phänomen gleich dem Papa zeigen zu wollen, der gerade um die Ecke kam: „Guck mal, wie schnell ich bin.“

Und als wäre das nicht schon genug zu erzählen und aufzuschreiben, kam noch eine absolut geniale Reaktion des Vaters dazu: „Macht das sofort wieder ab! Wie behindert ist das denn bitte! Ich lasse doch meine Tochter nicht an einen Rollstuhl fesseln! Das ist Freiheitsberaubung!“

„Nun mal langsam“, sagte ich und fiel fast vom Glauben ab. „Das ist ja nicht die Endlösung, das ist zusammengewürfeltes Zeug aus irgendwelchen Sporthallenkisten. Aber das kann man doch optimieren und was passendes über das Sanitätshaus bestellen.“

Der Vater war fast außer sich: „Freiheitsberaubung ist das! Es ist verboten, Menschen an Betten oder Rollstühle zu fixieren!“ – „Das tut doch auch keiner. Ihre Tochter kann doch alle Fixierungen selbst wieder öffnen. Die dienen doch nur ihrer Stabilität. Sie selbst entscheidet, wann sie die öffnet und wann sie die schließt. Aber schauen Sie doch mal, wie schnell und selbständig sie damit wird.“

Der Vater überlegte einen kleinen Moment. Dann fragte er: „Kannst du das denn alleine auf und zu machen?“ – Die Tochter nickte aufgeregt. – „Na dann … holen wir morgen ein Rezept. Ich habe immer gedacht, das wäre verboten.“ – Ich hasse es, wenn Menschen überheblich sind, aber heute kann ich es mir nicht verkneifen: Kopf -> Tischkante.

Rettungslore und Gartenpool

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In der letzten Woche hatten wir es in unserem Studium erstmals mit einer Professorin zu tun, die sich als Anästhesistin lange Zeit darum gekümmert hat, dass Patienten bei einer OP gut schlafen, andererseits aber auch über Jahre als Notärztin unterwegs war. Sie stammt aus dem Rheinland und heißt mit Vornamen Lore, was jetzt erstmal nicht so spannend wäre, hätte sie nicht erzählt, dass ihre Kolleginnen und Kollegen sie damals immer „Rettungslore“ genannt haben.

Marie und ich schauten uns an, wussten, frevelhaft wie wir nunmal sind, nicht, ob wir darüber lachen oder weinen sollten, und hatten diese merkwürdige Vorstellung schon wieder vergessen, als wir vorgestern auf die U-Bahn warteten und plötzlich Marie auf dem sonst menschenleeren Bahnsteig schockiert nach meiner Hand griff. Ich dachte schon, irgendwo liegt einer blutverschmiert im Gleis oder die Rotte Glatzen, die uns oben auf der Straße bereits unangenehm bepöbelt hatte, käme gerade die Treppe hinunter, um mit uns zusammen Geburtstag zu feiern. Nein, nichts von alledem, Maries ausgestreckter Zeigefinger deutete auf ein Schild an der Wand:

Hinter der Wand war nicht etwa unsere Professorin eingesperrt, sondern es gibt einen Wagen, den man auf die Schienen stellt, von Hand schiebt und damit Verletzte aus einem Eisenbahntunnel bergen kann – eine Rettungslore. Tja, Lore, tut uns leid, seit es die Mark nicht mehr gibt, kann auch kein Groschen mehr fallen. Ich bin vermutlich schon hunderte Male an diesem Schild vorbei gerollt, habe dem aber nie Beachtung geschenkt. Wer von meinen Leserinnen und Lesern zuerst errät, in welchem U-Bahnhof das Foto geschossen wurde, bekommt von mir ein virtuelles Lächeln.

Wenn ich den roten Faden meines Online-Tagebuchs nun gerade schonmal verlassen habe und meine Leser entgegen aller Gewohnheit direkt in einem Beitrag anspreche, bitte ich auch gleich darum, die letzten 10 Tage noch durchzuhalten und weiter abzustimmen. Bei den BOBs. Ursprünglich wollte ich nur nicht auf Platz 11 bleiben, im Moment stehe ich aber mit 40% vor Verfolger Sash (31%) auf Platz 1. Ich freue mich über soviel Zuspruch und sage: Vielen Dank!

Aber gerade habe ich auch gesehen, dass es in der nächsten Woche bis zu 30 Grad warmes Wetter geben soll – nur bei uns in Hamburg mal wieder nicht. Da wird es weiter regnerisch bei höchstens 15 Grad. Ähm … habe ich zu hohe Erwartungen, wenn ich nach gefühlten 10 Monaten endlich mal wieder einen Abend bis Mitternacht ohne Thermokleidung auf einer Terrasse sitzen möchte? Oder nachts draußen Sport machen, ohne hinterher sehnlichst eine heiße Dusche herbeizuwünschen, weil man nach drei Minuten Stillstand nicht mehr warm wird? Nur mal so als klitzekleinen Hinweis an denjenigen, der da oben die Geschicke lenkt.

Immerhin war ich gestern schon wieder draußen schwimmen. Ja, ich weiß, der liebevolle Aufbau eines Spannungsbogens funktioniert anders. Ich fange nochmal neu an: Ich war mit Marie zum Kochen verabredet, wir haben uns für einen leckeren Nudelauflauf entschieden und wollten anschließend für die Uni lernen. Wir saßen in ihrem Zimmer auf dem Bett, waren mit dem Lernen so gut wie fertig, als sie plötzlich sagte: „Sag mal, hättest du Lust, eine Runde schwimmen zu gehen?“

„Lust schon, aber wann und wo denn?“ – „Jetzt gleich, bei uns im Garten. Mein Papa hat vorgestern unseren Pool wieder gefüllt, es friert ja nachts nicht mehr und ich geh da eigentlich jeden Tag rein und plansche eine Runde.“ – „Ihr habt einen Pool im Garten? Was denn für einen?“ – „Naja, so glaube ich 1,50 tief und … keine Ahnung, wie breit, aber man kann richtig drin schwimmen.“ – „Also richtig sowas gefliestes oder so ein Plastikteil?“ – „Nein, richtig installiert und eingebuddelt und gefliest, da ist auch eine Sauna daneben und eine Dusche mit fließendem Wasser.“

„Sag nicht, in die Sauna kommt man mit dem Rolli rein.“ – „Ja denkst du, meine Eltern stellen sich hier ein Saunahäuschen hin, in das ich nicht reinkomme?“ – „Keine Ahnung, könnte ja sein, dass das nichts für dich ist!“ – „Ich liebe saunen, vor allem im Winter, wenn Schnee liegt. Absolut geil. Machen wir regelmäßig, nur den Pool lassen wir im Winter leer, das schafft die Heizung nicht.“

„Ach der ist beheizt?“ – „Ja. Im Sommer muss man das nicht unbedingt, aber jetzt zu dieser Jahreszeit wäre das ohne Heizung zu kalt.“ – „Und womit heizt ihr den?“ – „Sonnenlicht. Ausschließlich. Das war Bedingung, sonst hätte meine Mutter dem nicht zugestimmt.“ – „Und reicht das denn?“ – „Sobald es nachts nicht mehr unter 10 Grad abkühlt, kriegt man den nachmittags auf 25 bis 30 Grad. Mehr als 32 wollen wir nicht, weil sich sonst Bakterien zu schnell vermehren, dann muss man da so viel Chemie zugeben, das wollen wir auch nicht.“

„Darf ich denn mit in den Pool? Ich meine, was sagt deine Mutter dazu?“ – „Du wärest die erste Freundin von mir, die nicht reindürfte. Unsere Nachbarin planscht auch regelmäßig drin. Das ist schon in Ordnung.“ – „Okay, leihst du mir einen Badeanzug?“ – „Wieso Badeanzug, ich bade immer nackt. Das ist der Vorteil, wenn man so ein Ding auf dem eigenen Grundstück hat.“ – „Nackt?!“ – „Ja, da guckt schon keiner. Man kann das nicht einsehen von der Straße.“ – „Und wenn deine Eltern nach Hause kommen?“ – „Mein Papa kommt erst heute abend spät und meine Mutter sollte dich in ihrer Praxis mit Sicherheit schonmal nackt gesehen haben, oder?“ – „Das ist aber was anderes.“ – „Die kommt schon nicht dahin und guckt. Wir nehmen große Handtücher mit und dann geht das schon.“

„Ich weiß nicht, irgendwie hab ich so ein bißchen Angst, deine Mutter ist gleichzeitig meine Hausärztin und ich bade in ihrem Pool, das ist für mich irgendwie … nicht richtig. Ich weiß nicht.“ – „Ich rufe sie an und frage, ob wir das dürfen, okay?“ – „Wenn das so selbstverständlich ist, wie du das sagst, wirkt das doch auch doof.“ – „Ich frag einfach, ob der jetzt einsatzbereit ist und ob ich mit dir da heute rein darf.“

„Ist der eigentlich gechlort?“ – „So wie im Hallenbad nicht, das wäre viel zu gefährlich, wenn man sich hier so eine Giftgas-Anlage in den Garten stellen würde, meint mein Papa, aber irgendeine Chemie kommt da immer mit rein, allein schon weil ja doch mal irgendeine Ente da reinkackt oder auch wegen meiner Blase. Da muss man auch hin und wieder irgendeine Tablette nachwerfen. Aber darum müssen wir uns nicht kümmern, das macht alles mein Papa.“

Und was soll ich sagen? Tolle Sache. Wir waren eine Dreiviertelstunde im Wasser, es war herrlich. Maries Eltern haben einen riesigen Garten mit verschiedenen Ebenen und natürlich alles rolligerecht und: In der hintersten Ecke einen großen Pool, an den man mit dem Rolli direkt ranfahren kann, in den man wunderbar reinkommt, in dem man wunderbar schwimmen kann und der, trotz seiner nur 24 Grad, überhaupt nicht kalt war, vor allem dann nicht, wenn die Sonne hinter den Wolken hervor kam.

Marie meinte, wir müssten das dringend in den nächsten Tagen wiederholen. Und eine Poolparty bei ihr machen mit einigen Leuten. Gegen beides hätte ich nichts einzuwenden.