Statistik, Taxi, Medizin

Mir wird mal wieder ganz schwindelig. Ich schreibe ein Tagebuch, schreibe es online – und hätte nie für möglich gehalten, dass es so viele Menschen gibt, die das mit- oder sogar durchlesen wollen. Ich dachte einmal, dass mein Leben als Behinderte absolut schrecklich, langweilig, uninteressant sein wird – wer rechnet in der Reha schon damit, dass man als bloggende Rollstuhlfahrerin andere Menschen faszinieren kann? Ehrlich gesagt: Ich habe damals nicht damit gerechnet.

Mitte 2009, als ich aus der Klinik entlassen wurde, wurde mein Blog im Internet pro Monat rund 13.000 Mal angeklickt. Ein Jahr später waren es immerhin schon 20.000 Klicks pro Monat. Noch ein Jahr später (Juni 2011) waren es rund 27.000 Klicks pro Monat – ein beständiges Wachstum.

Zum Januar 2012 waren es plötzlich schon 38.000 Klicks und im März 2012 waren es 46.000 Klicks pro Monat. Und nun kommt der Hammer: In den ersten vierzehn Apriltagen wurde mein Blog bereits über 50.000 Mal angeklickt. Alleine heute haben sich bereits über 7.000 Leute auf meine Seite getraut – bei täglich steigender Tendenz. Durchschnittlich alle 12 Sekunden springt der Zähler eine Nummer weiter.

Und bei TheBOBs liefere ich mir mit Sash, dem Autor von Gestern Nacht im Taxi, inzwischen ein Kopf-an-Kopf-Rennen. Zeitweilig waren wir bereits prozentual gleichauf, allerdings habe ich immer allenfalls seine Rücklichter gesehen. Ich glaub, er hat einen Turbolader unter der Haube – da hab ich mit meinem Muskelantrieb natürlich kaum eine Chance. Aber dafür, dass ich ursprünglich nur nicht Platz 11 sein wollte, habe ich doch ganz schön Fahrt aufgenommen.

Apropos: Heute bin ich tatsächlich mit einem Taxi gefahren. In der Schlange standen acht E-Klasse-Limousinen und an erster Stelle ein Sprinter Großraumtaxi. Mir war schon länger bekannt, dass man unter den bereit gestellten Fahrzeugen frei wählen (also theoretisch auch das letzte in der Reihe nehmen) darf, ich habe das auch ein paar Mal gemacht und den Kombi oder Touran genommen, schließlich ist das Verladen eines Rollis da unkomplizierter, zumal sich mein Starrrahmenstuhl nicht so einfach falten lässt wie Omas AOK-Shopper (dafür ist er aber auch stabiler). Heute nahm ich den zweiten in der Reihe, denn in den Sprinter wäre ich schlicht nicht reingekommen, ohne dass mich der Taxifahrer anfassen und ich irgendwelche Turnübungen machen muss. Macht doch der Sprinter-Fahrer einen Zwergenaufstand, schließlich habe er extra Spanngurte und Bodenverankerungen im Fahrzeug, um auch Rollstuhlfahrer in ihrem Stuhl sitzend befördern zu können.

Mag ja alles sein, aber auch im Rolli sitzend will ich nicht Sprinter fahren. Schließlich ist mein Stuhl darauf nicht ausgelegt, es dauert endlos, bis er mich und meinen Rolli über einsteckbare Rampenteile in das Fahrzeug geschoben und verzurrt hat, ich muss mich in jeder Kurve festhalten, ich habe nach hinten beim Crash kaum Halt (Rückenlehne? Kopfstütze?) und komme mir, auf der Hinterachse des Sprinters stehend, vor wie beim Rodeo-Reiten. Nö. Ich wollte mal die neue E-Klasse fahren und saß bereits im Auto, als der Sprinterfahrer immernoch lautstark rumätzte. Was dazu führte, dass der nächste Kunde auch ein anderes Taxi nahm, so dass er noch weiter auf die Palme kletterte…

Und mein Fahrer? Der musste „erstmal Schwager erzählen, was Sprinterfahrer machen für eine Scheiße bei junge Frau, unglaublich.“ – Immerhin telefonierte er nicht mit dem Handy am Ohr, sondern über die Bluetooth-Freisprecheinrichtung des Autoradios. Da er türkisch sprach, konnte ich nicht wirklich folgen, es ging aber um meinen Rollstuhl, denn „Tekerlekli sandalye“ verstehe ich wiederum. Und irgendwie fand ich es witzig, mir anhand Stimmlage, Gesprächstempo und Lautstärke auszumalen, worum es gerade ging und wer wem was an den Hals wünscht. So klang es jedenfalls.

Übrigens hatte mein Taxifahrer eine Telefonflatrate. Ich schaute aus dem Seitenfenster, während er telefonierte und irgendwann vermutete ich eine Verabschiedung und beide hörten auf zu sprechen. Zwei Minuten vergingen ohne jedes Wort, dann fing mein Fahrer plötzlich an loszupoltern, ich dachte schon, es wäre ihm einer vor das Auto gelaufen, habe einen gehörigen Schrecken bekommen und ihn entgeistert angestarrt – aber dann redete auch der Schwager wieder in den Radiolautsprechern … köstlich.

Am liebsten hätte ich noch sehr viel mehr geschrieben, vor allem in den letzten Tagen, denn mein Studium ist unerwartet spannend. Ich versuche, aus den Vorlesungen so viele Informationen wie möglich mitzunehmen und sauge im Moment noch alles auf wie ein trockener Schwamm. In zur Zeit noch allen Vorlesungen werden Dinge erklärt, die mich einfach wahnsinnig interessieren. Vieles (wie zum Beispiel den Aufbau einer Zelle) hatten wir in der Schule in Biologie schon einmal grundlegend, so dass ich gut daran anknüpfen kann. Was mich ein bißchen erstaunt hat, ist, dass wir nach zwei Wochen scheinbar nur noch halb so viele sind wie anfangs. Und was mich ein wenig ärgert, ist, dass einige Leute die Vorlesungen stören. Es ist schon alles enorm viel lockerer als in der Schule (und selbst da war es ja in der Oberstufe bereits relativ locker), aber es gibt doch echt noch Leute, die Papierflieger bauen und nach vorne werfen oder plötzlich laut Musik anstellen oder ähnliches. Und die Dozenten interessiert es alles nicht. Die ziehen ihr Ding durch und überlassen den Rest sich selbst. Irgendwann stellt schon einer die Musik aus. Lediglich einer meinte: „Beim nächsten Flieger gehe ich raus. Sie wollen hier was lernen, nicht ich. Ich muss das nicht machen.“ – Einfach nur peinlich und schade.

Es gibt einen Prof, den ich total toll finde, weil er absolut spannend erzählt. Der setzt sich hin und labert zwei Stunden lang über eine Zellwand und du klebst zwei Stunden lang am roten Faden und vergisst zwischendrin zu atmen und schlucken. Und dann denkst du: „Wie … schon vorbei … kam mir vor wie fünf Minuten.“ – Vor allem, dass ich zu Hause einzelne Sachen noch einmal nachlese oder weiterlese oder im Internet recherchiere, kenne ich aus der Schule überhaupt nicht von mir Streberin. Bisher bereue ich meine Entscheidung keine Sekunde. Ich bin gespannt, wann mich zum ersten Mal der Frust packen wird.

Nur leider beansprucht mich im Moment das Studium zeitlich so unglaublich stark, dass ich kaum noch etwas anderes schaffe. Das Gegondel mit öffentlichen Verkehrsmitteln tut ein übriges – ich hoffe, dass sich das alles noch ein bißchen besser einpendelt.

26 Gedanken zu „Statistik, Taxi, Medizin

  1. Na, zweiter und fast erster Platz – du rast ja richtig nach oben =D Zu schade, dass man sich fürs Abstimmen für einen der "Dienste" (facebook, twitter etc.) anmelden muss, die ich alle nicht habe und nicht vorhabe, zu haben. Aber ich drück die Daumen.

    Die Studenten in der Vorlesung sind ja wohl mal echt der Hammer xD Bei uns (Bachelor Physik) kommen schon unfreundliche Blicke des Profs, wenn sich in der hinteren Reihe jemand erkundigt, ob das da jetzt ein h oder n sein soll. Da ist es mucksmäuschenstill, die vollen anderthalb Stunden lang. Aber ich studier auch Physik … vielleicht herrscht da irgendwie ne ernstere Einstellung zum zugegebenermaßen nicht leichten Stoff.

    Was mich interessieren würde: Wie ist das mit dem Sitzen in der Vorlesung? Bei uns gehts mit Treppen in die Sitzreihen, da gehts ohne Stufen nichtmal in die erste Reihe. Bleibst du dann im Rollstuhl sitzen und schreibst so mit? Oder sind eure Hörsääle so gebaut, dass du dich auf einen der Sitze (bei uns Klappstühle, kann mir vorstellen, dass das auch hinderlich wäre) hangeln kannst?

  2. Hallo!
    …ich habe eine Erklärung…wir haben bei rehakids ein bißchen Werbung für Deinen Blog gemacht…;-) Und es lohnt sich… er ist schöner zu lesen, als die meisten Bücher. Ich habe vom Anfang angefangen, mal war ich betrübt, mal konnte ich nicht mehr vor Lachen.
    Vielen Dank dafür und weiter so! Wir werden auch, wenn wir dürfen, bei rehakids weiter ein bißchen um Stimmen werben…das müssen wir doch schaffen…;-)
    LG – eine rehakids-Mami…

  3. Völlig "normal", dass nach paar Tagen die Anzahl der Leute bei den Vorlesungen rapide abnimmt. Es besteht allerdings eine hohe Korrellation zwischen den Leuten, die nicht zur Vorlesung kommen und denen, die in der Prüfung durchfallen – zumindest bei mir bestand da auch ein kausaler Zusammenhang.
    Papierflieger oder Musik hat bei uns allerdings keiner gebracht, stilles Spielen am Laptop war hingegen verbreitet.

  4. Moin, ich bin durch die BOBs auf dein Blog gestoßen (als Stammleserin von Sash) und habe mich in den letzten Tagen schonmal durchs Jahr 2009 durchgelesen – dein Schreibstil gefällt mir echt gut, und die Themen – nunja, die sind, um es mal so auszudrücken, "mal was anderes", Einblicke in eine Welt, die einem doch irgendwie ziemlich fremd ist. Und es ist wirklich spannend und interessant, zu lesen, wie du dich entwickelst, was du unternimmst usw. Also – fleißig weiterschreiben! 🙂

  5. Ich möchte dir nur ungerne widersprechen .. aber momentan bist du es, die nur noch an leuchtenden Rücklichtern erkennbar ist ..
    Zwar seid ihr beide auf 30 % .. aber momentan stehst du auf Platz 1. Also würd ich mal sagen, Klassenziel erreicht? 😉
    Beweisfoto: (ich hoffe, das klappt so) http://idata.over-blog.com/4/19/16/94/stinkesocke.jpg

    Abgesehen davon bin ich dieser Abstimmung dankbar .. ohne wäre ich nie auf der Seite hier gelandet. Okay, ohne diese Seite hätte ich in den letzten zwei Wochen mehr geschlafen – so musste ich schließlich die letzten Jahre nachlesen.
    Du hast eine tolle Art zu schreiben .. und dein Leben ist alles andere als Langweilig.
    Ich hoffe nur, dass dir die Lust am Schreiben nicht vergeht 🙂

    Wünsche dir ein streßfreies Wochenende!

  6. Hey Jule!
    Platz 1 für dich!

    Ich sehe schon die Zeitung mit dem Titel
    "Rolli ist schneller als Taxi"

    Glückwunsch – ich geh dann mal abstimmen!

    Peter

  7. Habe gerade diesen Beitrag gelesen und finde ihn ausgesprochen überheblich. Nicht wegen der Abstimmung, ich gönne dir das. Aber was den Türken im Taxi und den Taxifahrer in der ersten Reihe mit dem Sprinter angeht, bist du unverschämt. Der erste wartet einfach länger und es ist klar, dass der sich aufregt, wenn er für viel Geld sein Auto umbaut und die einzige potentielle Kundin an dem Tag in das 2. Auto einsteigt. Und was hast du gegen Türken? Du bekommst so viel öffentliche Aufmerksamkeit und dann lästerst du über Türken?! Ich fass es nicht.

  8. Hallo 12.19, meine Wahl des Fahrzeuges habe ich bereits ausführlich begründet. Wo ich "über Türken lästere", kann ich nicht erkennen. Ich erzählte von einem Taxifahrer, von dem ich wegen des Tekerleklis angenommen habe, er könnte türkisch sprechen. Nichts anderes. Ob das wirklich türkisch war, ob das seine Muttersprache war, weiß ich alles nicht und interessiert mich auch nicht. Der Typ war nett zu mir, ist korrekt gefahren – lediglich über das Telefonat während der Fahrt könnte man diskutieren – aber selbst das hat mich nicht gestört, sondern lediglich … sagen wir mal: Erheitert, fasziniert, beschäftigt.

  9. Danke für die vielen Stimmen und die viele Werbung. Ich habe den aktuellen Stand bei der Abstimmung auch gerade gesehen und freue mich sehr.

  10. "…da hab ich mit meinem Muskelantrieb natürlich kaum eine Chance."

    Unterschätze nicht die Zugkraft von Musclecars 😉

    Und wegen Bio- und Zellgrundlagen, guck dir mal die Crash Course Videos der vlogbrothers auf Youtube an. Auch wenn dein Wissenstand jetzt wohl schon über den Inhalt der Videos hinaus geht, sind sie unglaublich unterhaltsam. Das war damals (auch) mein Lieblingsthema in der Schule 😉

  11. Anonym (12:19): "Der erste wartet einfach länger[…]"
    Mag sein. Der Fahrgast hat trotzdem das Recht, sein Taxi frei zu wählen. Nach welchen Kriterien er das tut, ob es dem länger wartenden Taxifahrer gefällt, ob die Straßen grad glatt sind oder die FDP wieder 2% bekommen hat, ist völlig egal – den Kunden deswegen angehen kann man einfach nicht machen.

  12. ich glaub ja, dass das trara in den vorlesungen weniger mit dem fach als mit der menge der studenten zu tun hat. Ich hab erst maschbau studiert, das abgebrochen und dann mathe/physik. Das sagen wir mal "klientel" der studenten in diesen fächern ist recht ähnlich. allerdings sitzen im maschbau hörsaal anfangs 1200 leute, ich denke bei medizin ist das ähnlich und da entsteht halt leichter eine gewisse negative gruppendynamik als wenn nur 400 leute da sind. Meistens sinds ja auch immer nur 5 spinner und bei 1200 sind da halt schneller die 5 beieinander. Aber keine sorge, die spinner sind spätestens nach 1 semester weg:)

  13. @14:56

    Schön wärs, wenn es 1200 Plätze gäbe, dann wäre der NC auch nicht so ;).

    Aber dass der Hörsaal leerer wird ist echt normal und das mit den Chaoten regelt sich schnell von selbst

  14. Wenn ich worder zu Hause bin, vote ich auch mal wieder, im Moment könnte ich dir glatt zuwinken. 😉

  15. Geilo, 31% und Jule auf Platz 1 🙂

    Wobei gnit mir auch gefällt *gg*, aber dein Blog ist und bleibt mein stammblog 🙂

    LG

  16. Habe die Woche, auch als Stammleser von Sashs Blog kommend, meinen letzten Urlaubstag nur damit zugebracht, Dein gesamtes Blog zu lesen. Hut ab, es ist sehr imponierend und hat mich an einigen Stellen erheitert, an anderen traurig und nachdenklich gestimmt. In den letzten Beiträgen hat letzteres etwas überwogen, aber das ist mit dem ganzen Stress ja auch verständlich. Ich hoffe Dir bleibt der Spaß am Studium erhalten, Medizin ist ja nun wirklich kein Zuckerschlecken aber was man will das schafft man, auch wenn es mal hart und frustrierend wird (und Du hast ja schonmal eindrucksvoll bewiesen, dass Du mit sowas umgehen kannst).

    Ich hab jedenfalls auch gleich abgestimmt und so ich es in meinem Alltagsstress nicht vergesse werde ich das auch die nächsten Tage tun.

    Keep on posting.

  17. Hallo Jule,

    ich bin auch Einer von Denen, die über die BOBs hergekommen ist.
    Ich habe dich hier Mittwoch Nachmittag gefunden und mal angefangen, ein bisschen Reinzulesen. Mit dem bisschen Lesen habe ich dann um halb 3 Nachts wieder aufgehört…ungefähr genauso sah es am Donnerstag aus. Ich war tagsüber in der Uni nicht gerade wach, aber immer dachte ich mir "eine Seite geht noch". Es war einfach zu interessant, um aufhören zu können. Inzwischen bin ich einmal komplett durch…

    Warum das so ist, und warum so viele Leute deinen Blog interessant finden, weiß ich auch nicht genau. Aber es könnte zum Beispiel daran liegen, dass sich der durchschnittliche Mensch eher weniger in die Situation einer Rollstuhlfahrerin bzw. Querschnittgelähmten hineinversetzen kann. Das Wissen ist quasi nicht da. Und alleine das macht es interessant. Lernen kann man auch noch jede Menge.

    Und dann kommt halt auch noch dazu, dass du wirklich gut schreiben kannst.

    Als Rettungsdienstler lernt man ja, wie man mit verunfallten und vielleicht an der Wirbelsäule verletzten Patienten umzugehen hat. Ich habe in den letzten Jahren schon häufiger drüber nachgedacht, ob eine solche "Maximalversorgung" Sinn macht. Schließlich hört man meistens eher von den Fällen, in denen es schiefgegangen ist oder die Patienten nie wieder mit ihrem Leben glücklich werden. Aber wenn ich deine Geschichte und die vielen Geschichten von deinen Freunden, die du so erzählst, lese, weiß ich warum ich diesen "Aufwand" treibe und dass es sich wirklich lohnt.

    Ich werde weiter bei dir lesen und freue mich auf viele weitere Einträge!

    Grüße aus dem Süden,
    Martin

    (Meine Güte, was hab ich hier jetzt für nen ewigen Text geschrieben. Wollte doch eigentlich nur mal schnell was tippen^^)

  18. So,
    ich habe nun auch alles durchgelesen. Wow. Spannend. Interessant. Sprachlos machend. Ich hätte nicht gedacht, mal wieder einen Blog von Anfang an durchlesen zu wollen. 😉

    Ich hoffe, du schreibst weiterhin so interessant, auch über dein Studium. Und ich bin echt gespannt, wer von euch beiden den ersten Platz macht 😉

  19. @Anonym von 12:19h, ich als Taxifahrerein finde es unverschämt, wenn der Fahrer während der Beförderung telefoniert. Der Fahrgast zahlt viel Geld für unsere Dienstleistung, also hat er auch das Recht -neben dem Straßenverkehr natürlich- die Aufmerksamkeit des Fahrers zu bekommen, er hat -von dienstlichen unaufschiebbaren Gesprächen mal abgesehen- nicht mit irgendwem zu telefonieren, was auch mit Freisprecheinrichtung nachweislich die Konzentration für das Wesentliche, den Straßenverkehr schwächt.
    Zudem schien Julia über diesen Zustand auch eher amüsiert und nicht rassistisch eingestellt sonst hätte sie ja wohl kaum sein Taxi gewählt. Außerdem hat der Fahrgast das Recht, sich das Taxi auszusuchen, vorrausgesetzt natürlich es kann aus der Reihe ausscheren. Ist jawohl klar, dass die meisten sich dann für einen komfortablen PKW mit Kopfstütze entscheiden, oder? Dafür hat der Sprinter vielleicht mehr Krankentransportscheine oder ist am Wochenende als Großraumtaxi ausgelastet. Ist auch völlig egal, weil: Es ist ja schließlich nicht der Fahrgast schuld, dass der Unternehmer sich dieses Fahrzeug angeschafft hat, soll man jetzt aus Mitleid mit ihm fahren? Nö, ich nehme als Gast auch das Taxi wo mir die Nase des Fahrers am besten passt oder welches die schönste Kutsche ist. Oder das Erste in der Reihe.

    Ich komme übrigens auch wegen einer direkten Empfehlung von Sash hier rüber, ich glaube damit hat er GNIT ein Treppenstufe runterqualifiziert 🙂 Ich fand deine Geschichte so beeindruckend, dass auch ich in kürzester Zeit deinen kompletten Blog gelesen habe. Man kann deinen Blog wie in einem Buch als komplette Geschichte lesen, in anderen Blogs sind es eher lose, relativ unzusammenhängende Geschichten. Ganz am Anfang fühlte ich wahnsinnig viel Mitleid für dich und Wut über diese Frau die dich erziehen wollte und einfach überfahren hat, über die Story mit deiner Verwandtschaft, über deinen Kampf, über neue Erfahrungen die du so unverblümt geschrieben hast. Daraus ist mittlerweile Bewunderung für deinen Mut geworden, ich bin beindruckt mit welcher Lebensfreude du das alles packst, ich finde es toll, dass du es schaffst bei unverschämten Leuten einfach die Ellenbogen auszufahren und denen deine Meinung zu geigen, ich finde es erschreckend, dass einige Kommentatoren dir immer wieder Intoleranz vorwerfen (z. B. bei der unverschämten Nordic Walkerin die du gegenfragtest weshalb sie denn so fett sei *applaudier*). Ich finde es toll, richtig und wichtig wie du das wuppst, dass du Menschen wie bsw. Frank in deiner Nähe hast, die mit solch bewundernswerter Konsequenz vorgehen und sich nicht die Butter vom Brot nehmen lassen.

    Kannst mir bitte jemand erklären, wie ich mich bei Open Id registriere? Die erste Bewertung ging noch ohne sich einzuloggen.

    Gruß Maria

  20. @Anonym
    "Habe gerade diesen Beitrag gelesen und finde ihn ausgesprochen überheblich…"

    Dir gefällt es, dich künstlich aufzuregen, oder?
    Zu wenig Aufregung im eigenem Leben?

  21. Hallo Maria,

    bei OpenID musst du nicht registriert sein. Du musst nur bei dem Dienst eingeloggt sein, den du mit OpenID zur Identifizierung nutzten willst.

  22. Freut mich, dass dein Studium so gut gestartet hat. Und glaub mir: Nach den ersten Semestern verringert sich die Zahl der Störer und Spielkinder in den Vorlesungen drastisch.

  23. Sash mag zwar einen Turbo haben, aber der Luftwiderstand beim Rennrolli war dann wohl geringer als beim Taxi, hihi…

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