Wer nicht wagt

Ich habe mich entschieden. Für eine Dissertation. Nicht aus der Überzeugung heraus, dass ich das gerne machen möchte. Sondern weil es nützlich sein kann und es keinen günstigeren Zeitpunkt und keine bessere Chance dafür gibt. Ich bin nicht glücklich damit, Entscheidungen aus dem Kopf heraus zu treffen, wenn mein Bauch gerne etwas anderes möchte. Aber die Karriereleiter steht im Kopf und nicht im Bauch.

Auch Marie hat sich entschieden. Ob das alles klappt, wissen wir nicht.

Aber es hat einen positiven Nebeneffekt. Wir kommen wieder weiter in den Norden. Und es gibt nichts besseres als die erneute Empfehlung eines Profs (oder zweier), um die Uni zu wechseln.

Mein zweites Viertel meiner Famulatur ist vorbei. Was jetzt folgt, ist ganz viel Organisation, Logistik und das große Ungewisse. Mein Bauch schmerzt bereits. Ich hoffe, ich habe alles richtig gemacht. Maries Mutter hatte gleich noch einen passenden Kalenderspruch parat: „Wer nicht wagt, der nicht gewinnt.“

Möge sie doch Recht haben.

6 Gedanken zu „Wer nicht wagt

  1. Die richtige Entscheidung! Nimm dir einfach die Zeit, die du brauchst. Dass "Doktoren ohne Doktortitel" von vielen nicht ernst genommen werden (ob nun auf Rädern oder nicht), ist doch auch nichts Neues. Also hau rein! Am Ende ist es auch nur eine verschärfte Abschlussarbeit, die viele weniger intelligente und weniger eloquente Menschen vor dir auch schon geschafft haben.

    Aber vorsicht vor einem "Dr. med. habil.", die werden auch nicht erst genommen, da aus irgendwelchen Gründen die Professur nicht bekommen. 😀

  2. Yeah, dann war mein langer Kommentar vorhin ja fast umsonst. 😀

    Dann wünsche ich dir mal viel Erfolg und viel Freude mit der Arbeit. Und der "Nebeneffekt" ist ja auch super. 🙂

  3. Mein Kommentar ist damit wohl auch überflüssig geworden.
    Das macht das kommentieren zeitnaher Dinge eigentlich etwas überflüssig, wenn Du nur alle zwei Monate einen Stapel Postings rauslässt. ^^

  4. Ich sags mal so, wer mir erzählt, daß er während des Studiums seine Dissertation beginnt, den nehme ich auch mit Doktorgrad nicht ernster als ohne.
    Wenn du forschen willst und Interesse hast- mach eine vernünftige Doktorarbeit.

  5. Promovieren? Ja super 🙂 Aber um welche Richtungsentscheidung geht es jetzt genau:
    – Ärztin mit Praxis werden: klar, da schadet der Doktortitel nicht, es macht intellektuell Spaß.
    – Evtl. in die Wissenschaft gehen, weiter an der Uni bleiben, mal ins Ausland gehen, vllt mal Fachärztin werden: da kommt eine schon während des Studiums angefertigte Doktorarbeit nicht so gut an. Wenn das der Plan ist, würde ich doch eher dazu raten, die Diss erst später, und mit Forschungsfokus zu schreiben. Für die Reputation wäre das allemal besser. Bspw. werden medizinische Doktorarbeiten nicht als gleichwertig mit allen anderen Dissertationen eingestuft, wenn man bei der EU Forschungsfördermittel beantragen will. Klar, das ist alles Zukunftsmusik, kann aber in 5 Jahren oder so schon zu einem relevanten Thema werden…
    So viel mal aus Habilitandenperspektive – und natürlich alles Gute und ganz viel Spaß und Motivation für die Diss 😉

Schreibe einen Kommentar

Deine E-Mail-Adresse wird nicht veröffentlicht. Erforderliche Felder sind mit * markiert

neun + fünf =