Stex 3

Es ist ein Update fällig. Ich weiß. Wenn ich denn mal Zeit hätte. Ich würde so gerne schreiben. Ich hätte so viel, worüber ich schreiben könnte. Es hat sich so viel verändert in den letzten Wochen und es ist so viel geschehen, dass ich eigentlich täglich bloggen könnte. Wie gesagt, wenn ich mehr Zeit hätte.

Zuerst wäre da mein drittes Stex. Stex, nicht Sex, du Ferkel. Also Staatsexamen, Prüfung. Die ganze Aufregung, die ich befürchtet hatte, blieb aus. Ich habe in der Nacht davor geschlafen wie ein Baby, habe mir am Abend davor nichts mehr angeguckt, nichts mehr nachgeblättert, bin beim Einschlafen nicht nochmal irgendwas im Kopf durchgegangen und musste auch nicht noch fünf Mal Licht anmachen, um irgendwas doch nochmal genauer nachzulesen. Nix. Und dann habe ich an dem Morgen noch ganz ruhig gefrühstückt, sogar online noch in einer Tageszeitung geblättert, bevor ich mich mit optimalem Zeitpuffer auf den Weg gemacht habe.

Und bevor ich richtig nachdenken und emotional aufdrehen konnte, war ich schon dran. Ich musste eine von mir geschriebene Epikrise (also quasi einen Arztbrief) vorlegen zu einer Patientin, die eigentlich an dem Tag entlassen werden sollte, allerdings war sie schon am Vortag nach Hause geschickt worden, von daher sammelte man den Zettel ein und kommentierte es erstmal nicht weiter. Ich bekam eine neue Patientenakte in Papierform in die Hand gedrückt. „Schauen Sie sich das genau an. Die Dame möchte heute gerne nach Hause entlassen werden und weiß bereits, dass Sie heute Ihre Prüfung mit ihr machen. Sie gucken sich die Akte vorher in Ruhe an. Alle Nachschlagewerke, die Sie hier im Raum finden, dürfen Sie benutzen, allerdings dürfen Sie nichts außer der Akte zur Patientin mitnehmen und Sie kommen auch nicht hierhin zurück. Also wenn Sie noch was nachschlagen müssen, dann jetzt. Wir warten vor dem Patientenzimmer, wenn Sie so weit sind, kommen Sie dorthin und nehmen uns mit hinein. Sie müssen uns nicht vorstellen, die Dame kennt uns aus dem Vorgespräch. Und Ihr Handy würde ich gerne für die nächsten zwei Stunden an mich nehmen, wenn Sie einverstanden sind. Ist das lautlos?“

Ich blätterte die Akte durch. 69 Jahre, weiblich, schlank, körperlich fit, ist zur Kontrolle ihres implantierten Herzschrittmachers vom Hausarzt in die stationäre Behandlung eingewiesen worden. Ihr war mehrmals schwindelig, dann hat man Blutdruck gemessen, der war zu niedrig und der Puls zu schnell. Bei der Kontrolle des Herzschrittmachers gab es am Gerät allerdings keine Auffälligkeiten und er soll auch richtig eingestellt sein. Es handelt sich um ein bedarfsweise ansprechendes Gerät, das in den letzten Monaten nicht ausgelöst hat. Damit war eigentlich alles gesagt: Wenn die Spezialisten sagen, es liegt nicht am Schrittmacher, dann werde ich mich in einer Prüfung nicht darüber hinwegsetzen müssen.

Sondern bei der Dame ist was anderes los. Ich blätterte weiter. Laborwerte … ach herrje. Prüfungsakte ohne die sonst üblichen Hinweise des Labors. Ein viel zu niedriger Hämoglobinwert und ein Mangel an roten Blutkörperchen fielen mir sofort auf. Alle anderen Werte, sofern sie auch nur spärlich erhoben wurden, waren eigentlich normal. Ich blätterte weiter. Ein großes EKG war schon drin. Sah auf den ersten Blick auch normal aus. Dosierungsplan für Medikamente: Nix. Was ja auch selten vorkommt, wenn man mit fast 70 Jahren in einem Krankenhaus weilt. Sollte ich jetzt noch irgendwas nachschlagen? Oder mich ganz lässig ins Gespräch begeben? Es musste schon richtig blöd laufen, wenn ich nach meinen bisherigen Leistungen jetzt durchfallen wollte.

Drei Herren, mein jetziger Prof, und ich. „Ich wäre dann soweit.“ – „Sind Sie aufgeregt? Dafür gibt es keinen Grund. Ich will, dass Sie bestehen. Geben Sie sich Mühe, aber haben Sie keine Angst. Das ist nicht nötig. Wir wollen nur schauen, wie Sie arbeiten. Dass Sie das können, wissen wir schon. Wenn Sie etwas nicht wissen, dann fragen Sie mich. Das ist völlig in Ordnung. Machen Sie nicht den Fehler, dass Sie versuchen, etwas auf einer Lücke aufzubauen. Da wird alles nur noch schlimmer. Meistens fällt der Groschen bei der Frage und danach läuft es wieder wie am Schnürchen. Einen Hänger darf jeder mal haben. Alles klar?“

Jetzt war ich aufgeregt. Anklopfen, eintreten. Grüßen, ansprechen, Hände desinfizieren. Die Bettnachbarin bitten, das Zimmer zu verlassen. Mich vorstellen. Fragen, wie die Dame sich heute fühlt. Und sie antwortete: „Bis auf das Frühstück ist alles gut.“ – „Bis auf das Frühstück“, wiederholte ich grinsend. War das abgesprochen? Ich riskierte einen Blick zu meinem Prof. Dessen Blick ging nichtssagend ins Leere. Die Dame fuhr fort: „Ich möchte nach Hause. Zwei Nächte hier müssten ja eigentlich reichen. Haben Sie meine Hertha wieder richtig eingestellt?“ – „Sie meinen Ihren Schrittmacher?“ – „Ja, ich nenne das Ding immer Hertha, alles andere klingt mir zu ernst. Wissen Sie, wie ich den bekommen habe?“ – Und dann erzählte sie. Und erzählte. Und hörte nicht mehr auf. Sie überschlug sich fast beim Reden. Dann klingelte ihr Handy in der Schublade und vibrierte dabei. Sie holte das Ding raus, sagte: „Meine Tochter! Moment!“

Es kam nicht der Satz: „Ich ruf gleich zurück“, was ich außer Wegdrücken noch akzeptiert hätte. Sondern sie fing an zu labern. War das abgestimmt? Wollten die mich testen? Oder war das live? Highlive? So oder so, ich musste ran: „Entschuldigung, können wir das jetzt bitte auf später verschieben?“ – „Du, ich muss Schluss machen, hier ist gerade Visite. Hab dich lieb! Kussi!“

Und dann war ich wieder dran: „Tschuldigung, aber meine Tochter ruft so selten an. Aber klar. Wo waren wir stehen geblieben?“ – Mein Blick fiel in die geöffnete Schublade. Dort war eine Packung Tabletten drin. Wieso hatte sie Tabletten im Nachtschrank? Im Medikamentenplan stand nix. Unvollständige Prüfungsakte? Passt nicht. Und mehr als den Tagesbedarf gibt es eigentlich sowieso nicht. Ich fragte: „Entschuldigung, was sind das für Tabletten in der Schublade?“ – „Die? Och nichts. Muss Sie nicht interessieren“, sagte sie und schob die Schublade zu. Ich guckte meinen Prof an. Der kam drei Schritte auf mich zu und machte ein ernstes Gesicht. Ich guckte ihn länger an. Er guckte aus dem Fenster. Okay. Meine Patientin. „Ich möchte die jetzt aber schon mal sehen.“ – Sie schüttelte den Kopf. „Wissen Sie, Frau …, Sie sind hier, weil wir Ihnen helfen sollen, dann müssen wir auch wissen, was Sie einnehmen. Sie können nicht einfach eine eigene Apotheke in Ihrer Schublade haben.“ – Damit hatte ich sie am Haken: „Apotheke, nun übertreiben Sie. Das sind harmlose Lithium-Tabletten.“ – Der Prüfer seufzte leise. Ich fragte: „Und die nehmen Sie wofür?“ – „Mein Psychiater sagt, ich sei bipolar. Ich bin aber nicht polar. Ich bin vielleicht binär. Also vom Geschlecht. Aber das ist eine andere Sache, gegen die es keine Medikamente gibt.“

Sie redete und redete. Irgendwann fuhr ich ihr über den Mund. „Sie können heute noch nicht nach Hause.“ – „Nicht?“ – „Nein. Mit ihrem Schrittmacher ist und war alles in Ordnung. Wir haben die Ursache für Ihren niedrigen Blutdruck noch nicht gefunden.“ – „Nach zwei Tagen noch nicht gefunden?“ – „Nein, wir erfahren ja sukzessive Neuigkeiten. Ich schlage vor, dass wir bei Ihnen Lithium und Eisen mal bestimmen und auch mal die Schilddrüse untersuchen. Und ich würde Sie bitten, eine Stuhlprobe abzugeben.“ – „Wofür das denn?“ – „Ich möchte gerne routinemäßig prüfen, ob Sie irgendwo Blut verlieren.“

Der Prüfer sagte: „Das reicht, Frau Socke. Vielen Dank. Wir machen gleich noch eine Nachbesprechung. Auf Wiedersehen, Frau …“ – Wie sich später herausstellte: Die Schilddrüsen-Narbe hatte ich richtig gedeutet, dazu gab es aber eine Geschichte, die nur ich noch nicht kannte. Das mit dem Lithium in der Schublade war so nicht geplant, deswegen wurde der ganze Kram dann auch abgebrochen. Logisch, dass bei mir wieder so ein Scheiß passiert. Eisen und Eisenspeicher bestimmen war richtig, Blutverlust im Darm routinemäßig war auch gut, eingerissene Mundwinkel hatte ich auch richtig gesehen und eingeordnet, eigentlich wollte man noch auf Wasseransammlungen in den Beinen hinaus, ich hätte die Lunge abhören sollen, aber nach der Lithium-Geschichte lief denen das aus dem Ruder, man hat es abgebrochen und ich könnte behaupten: Ich hätte es alles noch gesehen und gemacht.

Etwa eine halbe Stunde war vergangen. „Kommen wir zum 2. Punkt.“ Man sprach mich tatsächlich auf die Dame an, die kürzlich keine Anaphylaxie, sondern nur einen entgleisten Diabetes hatte. „Erzählen Sie mir alles, was Sie über Anaphylaxie wissen.“ – Er ließ mich labern. Über die schwere allergische Reaktion, die von einer auffälligen Hautreaktion bis zum Kreislaufstillstand reichen kann und nach den aktuellen Definitionen neben der deutlich sichtbaren allergischen Reaktion immer eine zweite Komponente hat (ABCD): Atmung, Blutdruck, Chronik (konkrete allergische Vorgeschichte) oder Darm. Er ließ sich erklären, wie man reagiert. Und vor allem wie schnell. Ich erzählte ihm über die Gabe von Adrenalin (alle 5 bis 10 Minuten eine halbe Ampulle in den Muskel, bei Kindern unter 12 die Hälfte, bei Kindern unter 6 ein Viertel). Schnelle Infusion von ganz viel Flüssigkeit (mindestens ein Liter bei Erwachsenen). Serumtryptase bestimmen. Auf Reanimation vorbereitet sein. Bei stabilem Kreislauf Histaminrezeptoren blocken, Kortisongabe über die Vene in Betracht ziehen.

Er wollte wissen, welche beiden Medikamente in welcher Dosierung die Histaminrezeptoren blocken. Wie hoch ich welches Kortison geben würde. Ob ich bei einer Reanimation das Adrenalin noch erhöhen würde. Ich hatte einen Lauf. Ohne nachzudenken plapperte ich die Antworten heraus. Leitete korrekt her, warum der Kreislauf zusammenbricht. Und in der Folge, warum man spätestens bei der Reanimation beim anaphylaktischen Schock die Beine hochlegt. Warum man dann Adrenalin über die Vene und nicht mehr über den Muskel gibt. Und musste zu guter Letzt noch rund 20 Minuten erklären, was alles auch wie ein allergischer Schock aussehen kann, aber keiner ist (und wie ich das differenziere).

Anschließend hatten wir noch die Hüftdysplasie (also eine Fehlbildung der Hüftpfanne) beim Kleinkind, welche Fehlbildungen häufig vorkommen und wie sie therapiert werden, danach wollte der Prüfer von mir ein persönliches Gespräch über sein Kind, bei dem in einem Provokationstest Asthma festgestellt wurde, und zuallerletzt wollten sie mich noch fünf Minuten mit einer Art Scherzfrage auf den Arm nehmen. „Whewellit und Weddellit. Tauchen anders als Wum und Wendelin niemals zusammen auf. Wo findet man sie und was hatte derjenige, bei dem man sie findet, auf jeden Fall zu wenig?“

Ja. Kleines Rätsel, das ich so weitergebe. Nach Wum und Wendelin waren zwei Stunden rum. Ich war nicht schweißgebadet. Sondern irgendwie mittendrin. Die Einzelheiten könnte ich im Protokoll nachlesen, vorab bekam ich gleich zu hören: Die Sache mit dem Lithium war blöd, aber nicht durch mich verschuldet. Die Anaphylaxie war perfekt, Hüftgelenk und Asthma beim Kind waren auch okay und Wum und Wendelin konnte ich auch richtig einordnen. Am Ende bekam ich ein „sehr gut“ und war mal richtig baff, denn damit hatte ich nicht gerechnet. Selbstverständlich dauerte es nicht lange, bis ein Ex-Kommilitone, der gerade so eben bestanden hatte, das Wort „Behindertenbonus“ in den Mund nehmen musste. Nee, ich habe nicht darauf reagiert. War mir einfach zu blöd.

44 Gedanken zu „Stex 3

  1. Jetzt muss ich auch mal was schreiben 🙂
    Ich habe mich unheimlich gefreut, als ich vor ein paar Tagen auf Twitter las, dass du anscheinend bestanden hättest. Und jetzt nochmal alles im Detail zu lesen macht mich echt glücklich. Ich habe nahezu mitgefiebert beim Lesen und bin jetzt echt stolz, dabei kenne ich dich quasi gar nicht.

    Und dein Ex-Kommilitone kann echt froh sein, dass er den Behindertenbonus (geistige Behinderung vermute ich Mal) bekommen hat, sonst wäre er garantiert durchgefallen 😉 Lass dich ordentlich feiern, du hast es verdient ?

  2. meine allerherzlichsten Glückwünsche zu deiner bestandenen Prüfung !
    Respekt, dass du die Patientin in der Klinik belassen hast, obwohl die Obrigkeit meinte, dass die heute heim geht.
    Übrigens bei meinen Prüfungen das gleiche: ich denke mir oftmals, dass es doch nicht so einfach sein kann und suche den Haken an der Sache.
    Bei meiner letzten (theorie) Prüfung habe ich mangels Rückfragen noch so viel Zeit übrig gehabt, dass ich aus lauter Not heraus das tolle theoretische Konstrukt begann in der Luft zu zereissen und zu wiederlegen – das hatte ich jedoch vorher nicht explizit gelernt, da es ein gesteckten Rahmen gab. Hat wohl so viel Eindruck hinterlassen, dass ich mit einer 1,0 raus bin 🙂
    Aber es soll nicht um mich gehen, sondern um dich und deine Leistung(en) auf die du Stolz sein kannst !

  3. Herzlichen Glückwunsch! Nach allem, was ich über die Jahre auf dem Blog hier gelesen hab, redlich verdient, du hast was auf dem Kasten!

  4. So einen Examenspatienten haben bestimmt auch die Prüfer noch nicht oft erlebt. Lithium, ist ja nicht wichtig dass Zeug. Das müssen die ja nicht wissen…
    Herzlichen Glückwunsch zum bestandenen Examen und dass dein Leben jetzt etwas ruhiger wird damit du mehr zum Schreiben kommst aber nicht zu ruhig damit es auch noch was zu schreiben gibt.

  5. Natürlich ist die Aussage von deinem Kommilitonen dumm und unangebracht.

    Aber du schreibst ja selber, dass deine Note besser war, als du erwartet hast.
    Und in deinem Blog schreibst du auch regelmäßig, dass dich hin und wieder andere Menschen aufgrund deiner Behinderung anders, bzw. eher unangemessen behandeln.

    Ist es dann so ausgeschlossen, dass das auch deine Prüfer vielleicht gemacht haben und wenn auch nur unterbewusst?

  6. Ich schließe mich meinen Vorrednern an: Herzlichen Glückwunsch!

    Das ist mal ein positiver Grund dafür, hier lange nichts neues zu lesen 😉

    MfG, Arno

  7. Herzlichen Glückwunsch!

    Beim Behindertenbonus spricht der blanke Neid. Ich war als einziges Mädchen im Abi in der mündlichen Informatikprüfung mit drei männlichen Prüfern… und dann das beste Ergebnis. Du kannst dir vorstellen was da rumging… „wer weiß was die mündlich alles abgeliefert hat“ war noch eines der netteren Kommentare

  8. Wow! Ganz herzlichen Glückwunsch. Spickele schon seit Wochen, ob da nicht mal gute Neuigkeiten vermeldet sind.

  9. Die beiden W..s sind beides Kalziumoxalatkristalle, soweit Wikipedia. Da könnte jemand zu viel Oxalsäure (Spinat, Rhabarber, …) gegessen oder eine sehr hohe Dosis Vitamin C genommen haben. Vielleicht hatte er dazu Magnesiummangel, weil bei ausreichend Magnesium sich vor allem gut lösliches Magnesiumoxalat bildet.

    Aber warum kommen die nicht zusammen vor? Bildet sich je nach pH-Wert des Urins das eine oder das andere? Und wenn der pH-Wert auf der Grenze sitzt und über die Zeit variiert?

  10. Neid der Besitzlosen, nix weiter, dieser Kommilitone.

    Herzlichen Glückwunsch zu dieser tollen Leistung! Trotz Extrasalat mit Lithium nicht aus der Ruhe bringen lassen, souverän und mittendrin. So sehen die Prüfer das gerne.

    Echt toll, ich bin beeindruckt. Und schön, wieder von Dir zu hören.
    Bin sehr gespannt und hoffe, Du findest bald etwas Zeit zum Schreiben.

  11. Herzlichen Glückwunsch liebe Jule! Ein verdienter 1er, wie mir scheint, klasse!

    Ich hoffe, der Rest deines Lebens besteht in erster Linie aus positivem Stress und du kannst den Zeitmangel ein wenig genießen.

  12. Habe erst vor kurzem noch einmal deinen Blog komplett durchgelesen. Herzlichen Glückwunsch und ein dickes fettes Respekt!

    Andreas

  13. Liebe Jule, herzlichen Glückwunsch zum bestanden Examen. Du kannst so stolz auf dich sein. Jeder Patient der von dir behandelt wird, kann froh sein eine so tolle Ärztin zu haben. Dass du dir mehr Zeit wünscht, ist absolut nachvollziehbar. Nach den anstrengenden Jahren des Studiums hast du dir das mehr als verdient. Wenn du dann die Zeit auch noch zum bloggen nutzen würdest, würde mich das als jahrelanger Leser riesig freuen. Aber liebe Jule, erhol dich auch erst mal von ganzen Stress und lass auch mal die Seele baumeln. Liebe Grüße, Maren

  14. HERZLICHEN GLÜCKWUNSCH

    und das mit dem "behindertenbonus" hab ich auch schon hören müssen. in manchen momenten stimmt das schon, genauso wie der "tittenbonus", aber grad bei solchen examen legen normalerweise auch prüfer darauf wert dass da alles korrekt abläuft und sich nacher keiner aufregen kann.

  15. Herzlichen Glückwunsch. Aus ganzem Herzen.

    Ich finde, das ist ein guter Beitrag um meinen ersten Kommentar zu schreiben.

    Ich habe diesen Blog 2014 (?) entdeckt und in ein paar Tagen – und langen Nächten – komplett durchgelesen, beziehungsweise aufgesogen. Mit Kommentaren und allem drum und dran. (Seitdem noch mal durchgelesen, und Lieblingsbeiträge auch mehrmals.) Kein anderer Blog hat mich so gefesselt wie Deiner. Ich habe gelacht, geweint, den Kopf geschüttelt und mich geärgert. Von da an habe ich quasi täglich nach neuen Beiträgen geschaut.
    Als es dann 2015 lange keine neuen Posts mehr gab, habe ich mir natürlich Gedanken gemacht. Und auch Sorgen, schließlich hatte ich die mir eigentlich völlig unbekannte Autorin irgendwo lieb gewonnen. Mein Lieblings-Fortsetzungsroman war mittendrin abgebrochen worden, ohne Vorwarnung und Hoffnung auf weitere Kapitel. Da das hier aber keine Fiktion, sondern Dein Leben ist, habe ich gehofft, dass es Dir gut geht. Als Leserin steht es mir aber nicht zu in deine Privatsphäre einzudringen. Die nächsten Jahre habe ich immer wieder sporadisch nach neuen Beiträgen geschaut. Und irgendwann aufgehört. Und dann habe ich sehr spät abends im Februar/März zufällig deine neuen Beiträge gesehen. Am nächsten Morgen war ich echt müde, aber ich musste noch in der Nacht alles lesen.
    Vielen, vielen Dank, dass du weiterhin dein Leben mit uns teilst. Ich bewundere Dich für deine Tatkraft, Willensstärke, deinen Sinn für Gerechtigkeit, dein Emphatievermögen (uvm) und dein wahnsinniges Talent als Autorin. Ich habe mich deshalb sehr gefreut, und tue es noch immer, mehr von Dir zu lesen.
    Ich habe das Gefühl ein bisschen mit Dir, durch deinen Blog, erwachsen geworden zu sein. Als ich angefangen habe zu lesen war ich noch jünger als du in deinem ersten Beitrag, mittlerweile bin ich theoretisch erwachsen. Anfangs fand ich einige Beiträge (z.B. zur Sexualität und Versicherung) erstmal nur interessant, habe sie aber noch nicht wirklich verstanden. Mittlerweile verstehe ich sie aber zumindest besser. Ich habe hier sehr viel gelernt. Und viel Unbekanntes recherchiert.
    Danke dafür. Danke, dass Du mich ein bisschen an Deinem Leben teilhaben lässt. Danke für viele spannende Lesestunden. Danke für die Lebenslektionen. Alles Gute für Deine Zukunft.
    Anja

  16. Jule, ich verfolge deinen Blog schon so lange. Auch wenn ich dich überhaupt nicht kenne, habe ich schon so viel mit dir mitgefiebert, gefreut und auch ungläubig den Kopf geschüttelt. Du hast so viel erreicht und kannst wirklich stolz auf deine Leistung sein. Ich gratuliere dir von ganzem Herzen. Und ich bin froh dass du so unqualifizierte Kommentare mittlerweile wirklich von dir abperlen lassen kannst.

  17. Erlauben Sie mir zur Erinnerung ein Zitat:
    „Ich werde nie einen vernünftigen Job machen können.
    Ich habe aber auch noch nie in irgendeine Rente etwas eingezahlt.
    Wovon soll ich leben? Ein Leben lang auf Kosten anderer?(…)
    Ich kann mich nicht mal alleine im Bett umdrehen.
    Ich brauch ein halbes Dutzend Kissen, damit meine Beine so liegen, dass sie nicht wund liegen.
    Ich brauch jemand, der mir beim Duschen hilft, der mich ins Bett bringt, der mir aus dem Bett hilft…“
    ( aus dem Leben einer Stinkesocke, Februar 2009, Gedanken).

    Ich habe Ihren Blog nun zum vierten Mal komplett durchgelesen,
    es ist für mich ein bewundernswertes Dokument,
    ich wünschte mir es gäbe diese Seiten als Buch, zum verschenken und weitergeben,
    um manchen Menschen die Augen zu öffnen oder Mut zum Weiterleben zu machen.
    Ihre Art zu schreiben und zu formulieren ist sehr außergewöhnlich,
    sie haben die Gabe bei vielen Leuten einen Nerv zu treffen.

    Gehen Sie weiter Ihren Weg,
    vertrauen Sie auf sich selbst und ihr Gefühl,
    das ist gerade in diesem Beruf nicht zu vernachlässigen.
    Gratulation zu Ihrem Erfolg Frau Kollegin!

  18. Liebe Socke, Anja Dücker und Anonym haben wunderbar formuliert, wie es auch mir ergangen ist.
    Danke für alles, und ich hoffe auf viele weitere augenöffnende und zum Nachdenken anregende Beiträge in Deinem Blog.
    Rike

  19. Ich bin zufällig auf Deinen Blog gestoßen und lese diesen seitdem.
    Herzliche Gratulation zum abgeschlossen Medizinstudium.

  20. Moin, moin,
    bin mal wieder der letzte der aber dennoch herzlich gratulieren möchte. Die Note ist toll und spiegelt weniger Fleiß beim Lernen wieder als deine Leidenschaft für den Beruf, der jetzt auf dich wartet.
    Als Jungärztin wirst du wahrscheinlich weiter regelmäßig mit "Halbgöttern in Weiß" zusammenrasseln. Bleib dir bitte treu und lasse dich nicht verbiegen.
    Gruß Frank

  21. Ich denke es gibt da tatsächlich einen 'Behindertenbonus'!

    Als Behinderter, und insbesondere als Rollstuhlfahrer, muß man sich nicht auf jeder Party in der Gegend sehen lassen und kann die dadurch gewonnene Zeit sinnvoller nutzen.

    Ups! Ganz oben hätte hier noch ein 'Vorsicht Ironie' darüber gesollt!

    B-)

  22. Glückwunsch auch von mir, wenngleich verspätet, zum bestandenen Stex.

    Freut mich, dass Du wieder schreibst. Ich habe das erst gestern entdeckt. Ich habe auch noch gestern alle Beiträge seit August 2017 gelesen.

  23. Gratuliere Fr. Dipl. med Socke!
    Nicht anderes zu erwarten, aber nichtsdestotrotz beeindruckend.
    Wie das Zitat oben aus 2009 beweist: es müsste einen goldenen Kampfrollstuhl am Bande geben, den man dir verleihen kann.

  24. Herzlichen Glückwunsch! 😀

    guck, ich bin zwar "nur" psychisch behindert, sitz dafür aber momentan (noch) in ner WfBM fest..

    Dagegen hast du ja den Mond erreicht 🙂

    LG
    Ilona

  25. Wow, ich habe sehr großen Respekt vor deinem Wissen und deinen Fähigkeiten! Herzlichen Glückwunsch, das hast du dir wirklich verdient. Ich würde sowas im Leben nie schaffen.

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